Walter Rothensteiner war 25 Jahre lang Aufsichtsratschef bei den Casinos Austria. 20 Jahre lange war das ein gemütlicher Job. Doch nun will er sich das alles „nicht mehr antun“.
Als Walter Rothensteiner in den Aufsichtsrat der Casinos Austria einzog, gab es noch den Eisernen Vorhang und die Sowjetunion lag in den letzten Zügen. Die Casinos waren ein langweiliges, staatliches Unternehmen und standen für Glamour und schöne Welt. Das hat sich mit dem Einstieg der tschechischen Sazka-Gruppe und deren Machtkampf mit den anderen Großaktionären Novomatic und Republik Österreich geändert. Plötzlich war es aus mit der Idylle. Und als der Postenschacher rund um den FPÖ-Protegé Peter Sidlo in Hausdurchsuchungen und Ermittlungen der Staatsanwaltschaft mündete, waren die einst mondänen Casinos endgültig zur Skandalfabrik mutiert.
Ministerium vorbereitet
Dass jetzt der altgediente Aufsichtsratschef seinen Rückzug bekannt gibt, hat zwar durchaus symbolischen Charakter, im Finanzministerium und bei den Casinos war man auf diesen Schritt aber längst vorbereitet. Rothensteiner habe den Aufsichtsrat in einem Brief bereits vor einigen Tagen informiert, heißt es auf Anfrage der „Presse“. Bei der nächsten Hauptversammlung, die Mitte September stattfinden wird, wird sein Nachfolger bestimmt werden.