Bei der Commerzialbank Mattersburg gab es ein gewaltiges Versagen der Behörden. Dennoch sind auch die Großsparer selbst mitverantwortlich.
Er zahlte immer zwischen acht und zwölf Prozent Zinsen im Jahr – egal wie sich der Markt entwickelte. Und keiner wusste so genau, wie er das machte. Trotz mehrerer Warnungen an die Behörden passierte jahrelang nichts. Bis im Rahmen einer großen Krise das System plötzlich zusammenbrach. Die Rede ist nicht von Martin Pucher und seiner Commerzialbank Mattersburg. Sondern vom einstigen US-Vermögensverwalter Bernie Madoff, dessen System aus Luftbuchungen und Lügen vor zwölf Jahren inmitten der Finanzkrise zusammenbrach.
Der Fall Commerzialbank hat natürlich eine völlig andere Dimension, die Parallelen sind aber durchaus vorhanden. Auch die burgenländische Regionalbank zahlte außergewöhnlich hohe Zinsen. So konnten Großanleger zuletzt noch mehr als ein Prozent im Jahr erhalten. Bei einem allgemeinen Zinsniveau wohlgemerkt, bei dem für sichere Veranlagung hoher Beträge in der Regel Negativzinsen in Kauf zu nehmen sind.