Der Regelbetrieb soll im September beginnen. Vorgesehen sind vier Farben: Grün, Orange, Gelb und Rot. Ab kommender Woche soll außerdem eine „Corona-Kommission“ tätig werden.
Der Probebetrieb für das schon länger erwartete Ampelsystem zur Eindämmung des Coronavirus soll Mitte August starten, der Regelbetrieb im September. Vorgesehen sind vier Farben: Grün, Orange, Gelb und Rot. Zur Umsetzung richtet die Regierung eine Fachkommission ein, in der Bund und Länder vertreten sein werden. Das gab Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Mittwoch nach dem Ministerrat bekannt.
"Die Herausforderungen im Herbst werden sehr groß werden“, meinte Anschober. Es gehe darum, eine zweite Welle an Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 zu verhindern. Ebenso sollen regionale Cluster klein gehalten werden beziehungsweise, wenn möglich, gar nicht erst auftreten. Um diese Ziele zu erreichen, müsste die Bevölkerung wieder achtsamer werden - zusätzlich solle die geplante Ampel bei der Einordnung helfen sowie entsprechende Leitlinien mitgeliefert werden.
Infektionszahlen der vergangenen sieben Tage
Indikatoren für die Ampel sind die Infektionszahlen der vergangenen sieben Tage, die Kapazitäten der lokalen Spitäler und die Fähigkeit, Cluster zu lokalisieren und zu erklären. Auch die durchgeführten Tests vor Ort werden als Kriterium herangezogen.
Weiters einigte sich Türkis-Grün im Ministerrat auf die Einsetzung einer „Corona-Kommission“, die unter anderem Maßnahmen für die Risikoanalyse vor Ort vorschlagen soll. Ihr sollen Vertreter der Politik, Experten und Vertreter aus den Bundesländern angehören. Sie soll ab der kommenden Woche ihre Arbeit aufnehmen.
Anschober erhofft sich überdies einen Impfstoff gegen das Coronavirus gegen Ende des zweiten Quartals im kommenden Jahr. Man sei darum bemüht, dann auch die Verfügbarkeit zu garantieren, entsprechende Verhandlungen mit Pharmakonzernen seien bereits im Gang. „Es soll möglichst jeder Österreicher mit einem Impfstoff versorgt werden“, betonte der Minister, der die Pressekonferenz auch dazu nutzte, für die „Stopp Corona"-App des Österreichischen Roten Kreuzes zu werben: Es wäre wünschenswert, würden noch mehr Österreicher die Applikation auf ihrem Smartphone installieren, meinte er.
Wien wehrt sich gegen Ampelfarben für Stadtbezirke
Die Stadt Wien bewertete Anschobers Ankündigungen am Mittwoch positiv, wehrte sich allerdings weiter gegen eine etwaige Einfärbung einzelner Bezirke im Wiener Stadtgebiet. „Wir sind uns einig, dass die Ampel ein Instrument zur besseren Einschätzung der Risikolage sein kann und ein Hilfsmittel für die Politik, wenn es um Entscheidungen der Gesundheitsbehörden geht", meinte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Aus dem „Meer an Zahlen" müssten die wichtigen herausgearbeitet und so kombiniert werden, „dass ein aussagekräftiges Gesamtbild entsteht".
(hell/APA)