Einsatz in Nordsyrien. Ein türkischer Soldat wacht an der strategisch wichtigen Verbindungsstraße M4.
Türkei

Wie Erdoğan seine internationale Macht ausbaut

Mit Hilfe von Militärinterventionen sowie politischen und wirtschaftlichen Bündnissen weitet der türkische Präsident den Einfluss seines Landes sukzessive aus. Die Interessenzone reicht von Nachbarstaaten bis nach Afrika.

In der Türkei hat eine neue Zeitrechnung begonnen. „Es ist der Anbruch einer neuen Epoche“, sagte Präsident Recep Tayyip Erdoğan anlässlich der Umwandlung der Hagia Sophia in eine Moschee. Er will sein Land zur Großmacht machen. Ob im Mittleren Osten, in Afrika, im Mittelmeer, die Türkei weitet beharrlich ihre Einflusszone aus. Nun wurde auch bekannt, dass Ankara Hubschrauber für ein großes gemeinsames Manöver in die Kaukasusrepublik Aserbaidschan entsendet.

Kaukasus

Die Türkei bot Aserbaidschan sofort Drohnen, Munition und Raketen an, nachdem es im Juli zu bewaffneten Auseinandersetzungen mit Armenien gekommen war. „Wir müssen der Welt zeigen, dass wir als Brüder Einigkeit demonstrieren“, sagte Ismail Demir, Chef der nationalen Rüstungsbehörde der Türkei. Aserbaidschan ist seit drei Jahrzehnten ein treuer Verbündeter im Kaukasus. Die Türkei unterstützt das Militär des „Bruders“ jährlich mit mehreren hundert Millionen Dollar. Wie schon in Libyen und Syrien kollidieren auch im Kaukasus die Interessen der Türkei und Russlands. Die russische Armee hat mehrere Luftwaffenbasen bei Aserbaidschans Erzfeind Armenien. Eine Eskalation ist nicht ausgeschlossen.

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