Als erstes Unionsmitglied schert Kroatien aus gemeinsamer Corona-Strategie aus und lässt US-Touristen ins Land. In Brüssel ist man über diesen Alleingang nicht erfreut.
Brüssel. Und wieder ist die Liste jener Drittstaaten, deren Bürger nach Ansicht der EU-Mitgliedsländer in die Union einreisen können sollen, kürzer geworden. Am Donnerstag beschlossen die Botschafter aller Unionsmitglieder mit Ausnahme Irlands, dafür aber einschließlich der Schengen-Mitglieder Island, Liechtenstein, Norwegen und der Schweiz, dass Algerier ab Freitag bis auf Weiteres wegen des Anstiegs der Corona-Infektionen in ihrem Land nicht in die EU einreisen dürfen. Somit sind derzeit nur mehr elf Länder auf dieser EU-Reiseliste: Australien, Kanada, Georgien, Japan, Marokko, Neuseeland, Ruanda, Südkorea, Thailand, Tunesien, Uruguay – sowie China unter der Bedingung, dass dort auch gleichartige Reisefreiheit für Europäer gilt.
Die USA sind weiterhin nicht auf dieser Liste. Das hat Kroatien jedoch nicht daran gehindert, schon Anfang Juli diskret die Tür für die heiß begehrten und angesichts der schweren Rezession bitter benötigten amerikanischen Touristen zu öffnen, wie orf.at am Donnerstag mit einem Verweis auf die Website der US-Botschaft in Zagreb offenbarte. „Aus geschäftlichen, touristischen, bildungsbezogenen oder anderen dringenden persönlichen Gründen“ dürften US-Bürger nach Kroatien einreisen, wenn sie die entsprechenden lokalen Bedingungen erfüllten.