Interview

Krzysztof Warlikowski: „,Salome‘ würde heute vielleicht verboten“

Tanja Ariane Baumgartner als Klytämnestra, Ausrine Stundyte als deren Tochter Elektra.
Tanja Ariane Baumgartner als Klytämnestra, Ausrine Stundyte als deren Tochter Elektra.Festspiele/Bernd Uhlig
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Regisseur im Gespräch. Seine Inszenierung von Richard Strauss' „Elektra“ eröffnet am Samstag die Salzburger Festspiele: Der Pole Krzysztof Warlikowski über Strauss, Hofmannsthal und die Dämonen der Vergangenheit, einst und heute.

Die Presse: 2018 haben Sie mit Henzes „Bassariden“ in Salzburg debütiert – wie nah steht Ihnen Richard Strauss, dessen „Elektra“ sie heuer inszenieren?

Krzysztof Warlikowski: Mein Abenteuer mit Richard Strauss dauert jetzt schon sehr lang, ich habe die „Frau ohne Schatten“ inszeniert, die „Salome“, jetzt ist „Elektra“ dran. Es ist eine sehr weibliche, bildhafte, komplexe Welt. Das hat natürlich viel mit dem Text von Hofmannsthal und dem Wien Ende des 19. Jahrhunderts zu tun. Wie Thomas Manns „Zauberberg“, Proust oder etwas später Musil ist Hofmannsthals Text Teil einer Untergangsstimmung, die uns außerordentliche Literatur geschenkt hat. Der Operntext bekommt hier auch eine ganz neue Bedeutung. Es beginnt mit Wagner, der seine Texte selbst schreibt, später bedient sich Berg sehr starker literarischer Texte, vor allem Strauss aber wagt sich an Texte, wie man sie sich davor nicht hätte vorstellen können.

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