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Wiener Stadtwerke dürfen bei EVN mit 28,35 Prozent einsteigen

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Die Wiener Stadtwerke werden zweitgrößter Aktionär bei der EVN AG, dem größten Strom-, Gas- und Wärmeversorger in Niederösterreich.

Die Wiener Stadtwerke dürfen bei der niederösterreichischen EVN mit 28,35 Prozent einsteigen und werden damit zweitgrößter Aktionär nach dem Land Niederösterreich, das 51 Prozent hält. Nach umfassender Prüfung durch die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) wurde der Deal nun freigegeben. Erworben wird der Anteil vom deutschen Energieversorger EnBW, der sich nach vielen Jahren von der Beteiligung trennt.

„Die Prüfung des Zusammenschlusses ergab keinen Hinweis auf wettbewerbsrechtliche Bedenken hinsichtlich des unmittelbaren Fusionsvorgangs", heißt es von der Behörde. Daher stelle die BWB keinen Prüfungsantrag an das Kartellgericht. Der Zusammenschluss sei mit Ablauf des heutigen Freitags freigegeben.

Beim Stadtwerke-Einstieg bei den EVN handelt es sich um eine reine Finanzbeteiligung, die dem Käufer keine Kontrolle ermöglicht, so die BWB. Das hatten auch die Stadtwerke, der größte regionale Energieversorger in Österreich, von Anfang an betont: Man sehe den Einstieg als langfristige Investition und Finanzbeteiligung, um die Pensionen der Mitarbeiter abzusichern, hieß es Anfang März. Durch die EVN-Dividenden könnten die Pensionen abgesichert werden, hatte Vize-Generaldirektor Peter Weinelt damals zur APA gesagt. Seit Ausgliederung aus der Stadt Wien zahlen die Wiener Stadtwerke die Pensionen für die beamteten Mitarbeiter direkt und haben dafür hohe Rückstellungen in der Bilanz gebildet. Laut Geschäftsbericht 2018 waren es 3,8 Mrd. Euro.

Zum Kaufpreis mache man keine Angaben, hatten der Anteilsverkäufer EnBW und die Wiener Stadtwerke bei der Bekanntgabe des Deals am 5. März erklärt. In Medienberichten wurden damals rund 870 Mio. Euro kolportiert. Die Marktkapitalisierung der gesamten EVN AG an der Börse betrug am Freitagvormittag 2,54 Milliarden Euro.

Die Wiener Stadtwerke werden mit ihrem Einstieg bei den EVN zweitgrößter Aktionär nach dem Land NÖ, das mit 51 Prozent Mehrheitseigentümer ist. Die beiden Unternehmen kooperieren seit Jahrzehnten in einer Vertriebspartnerschaft für Strom und Gas, der EnergieAllianz Austria, bei der auch die Energie Burgenland an Bord ist. Nichts ändert sich durch die Transaktion an der EnergieAllianz-Beteiligung, an der die Wiener Stadtwerke-Tochter Wien Energie und EVN je 45 Prozent halten. "Auswirkungen auf Kunden gibt es nicht", hatte Weinelt Anfang März mit Hinweis auf die bereits bestehende Vertriebspartnerschaft erklärt.

(APA)

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