Als ich leider Handke ablehnte

Tarock in Salzburg: Neuhardt, Handke, Widrich, Höller, Mittermayr.
Tarock in Salzburg: Neuhardt, Handke, Widrich, Höller, Mittermayr. (c) Franz Neumayr/Picturedesk
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Hans Widrich, langjähriger Pressechef der Salzburger Festspiele und Wegbegleiter Peter Handkes, im Gespräch über Nachbarschaft auf dem Mönchsberg, eine legendäre Tarockrunde und die Handke-Uraufführung bei den kommenden Festspielen.

Hans Widrich, haben Sie schon den neuen Handke, „Das zweite Schwert. Eine Maigeschichte“, gelesen? Manche Rezensenten meinen, Handke habe darin die Kontroversen beim Literaturnobelpreis vorausgesehen.

Vor mir leuchtet mein Lieblings-Handke, „Die Wiederholung“, erstmals vom PC. Das tut meinen Augen gut, doch vermisse ich das Umblättern. Über die Literatur hinaus erinnern mich die Erzählungen an gemeinsame Wanderungen im Karst und in Krain vor etwa vier Jahrzehnten. Jetzt nehme ich „Das zweite Schwert“ zur Hand. Es wurde ein halbes Jahr vor der Nobelpreisverleihung geschrieben. Den damit verbundenen Wirbel musste er nicht „voraussehen“, es war eine weitere Episode im Ritual der Angriffe gegen ihn, nachdem er 1996 in der „Süddeutschen Zeitung“ „Gerechtigkeit für Serbien“ gefordert hatte und damit „politisch inkorrekt“ gegen den Mainstream den Nato-Angriff auf Serbien verurteilte.

Sie hatten kurz vor der Nobelpreis-Verleihung mit Handke telefoniert. War dabei auch der Nobelpreis ein Thema?

Wir haben am Vortag telefoniert, das Thema sprach ich bewusst nicht an. Nachdem bekannt gegeben wurde, es würden diesmal zwei Jahre zusammengefasst, war ich gewiss, dass jetzt auch der immer wieder Genannte an der Reihe sein müsste. Mit zwei Entscheidungen konnte die offensichtlich jahrelange Blockade gelöst werden.

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