Der Strafrechts-Sektionschef im Justizministerium, Christian Pilnacek, bewirbt sich um die neue Legistik-Sektion. Im „Presse"-Interview räumt er Fehler ein und schlägt die Reduktion der den Staatsanwaltschaften auferlegten Berichtspflichten vor.
Die Presse:Mit 31. Juli ist die Frist abgelaufen, um sich für die künftig voneinander getrennten Sektionen, die Straflegistik oder die Sektion für Einzelstrafsachen zu bewerben. Bisher waren Sie Chef beider Sparten. Haben Sie sich nun erneut beworben?
Christian Pilnacek: Ich habe mich um die Sektion für Straflegistik beworben.
Warum für diese?
Weil die Strafgesetzgebung meine Heimat ist. Ich arbeite seit 1992 im Justizministerium in legistischen Angelegenheiten und habe große Reformen vorbereitet und umgesetzt.
Sie haben die Einzelstrafsachen, also die Weisungsabteilung, zehn Jahre lang gemacht, daran müssten Sie doch auch weiterhin Interesse haben.
Ich habe diese Tätigkeit mit Herzblut gemacht und sie genossen, weil man hier sieht, ob gesetzliche Bestimmungen auf Akzeptanz stoßen, welchen Aufwand sie erzeugen, welche Lücken es gibt. Über den Austausch mit den Staatsanwaltschaften erfährt man sehr rasch, wo der Schuh drückt, wo etwas nicht klappt. Gerade die gegenseitige Beeinflussung von Praxisbezogenheit und Gesetzgebung war ein großes Interesse von mir.