Ein Haus lebt nicht nur einmal

Upgrade ohne Mieterhöhung: ein zweites Leben . . .
Upgrade ohne Mieterhöhung: ein zweites Leben . . . (c) Philippe Ruault
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Raue Architektur mit sozialer Agenda. „Europas beste Bauten“: Die Ausstellung zum aktuellen Mies-van-der-Rohe-Preis macht Station in Wien.

Die besten Bauten? Wirklich die besten? Mit welchem Recht kann eine Institution behaupten, aus dem Bauvolumen eines Kontinents die besten 40 auszuwählen, daraus die besten fünf und schließlich das eine Beste? Eine solche Pyramide muss man sich als akrobatische Gruppen-Performance vorstellen, bei der zwar ganz oben ein einzelner Artist steht, die Bewunderung des Publikums aber der Gesamtleistung gilt.

Der Mies-van-der-Rohe-Preis, der seit 1988 alle zwei Jahre vergeben wird und mit 80.000 Euro neben dem Kiesler- und dem Pritzker-Preis zu den höchstdotierten Architekturpreisen gehört, folgt dabei einer komplexen Logik. Die Nominierungen für den Preis stammen aus zwei Quellen: auf der einen Seite von den Berufsvertretungen der einzelnen Länder, auf der anderen von unabhängigen Experten. Letztere werden von einem Beirat vorgeschlagen, dem Vertreter von 15 europäischen Architekturmuseen angehören, darunter auch das Architekturzentrum Wien (AzW). Die Berufsvertretungen nominieren je nach Größe des Landes fünf oder sieben Projekte, die Experten je fünf. Zu guter Letzt hat auch der Beirat selbst das Recht, bis zu 20 Projekte zusätzlich vorzuschlagen.

Die Europakarte, die dem Preis zugrunde liegt, ist etwas eigenwillig: Albanien und Montenegro gehören dazu, die Schweiz nicht. Das liegt daran, dass der Preis eine gemeinsame Initiative der Mies-van-der-Rohe-Stiftung in Barcelona und der EU ist, die den Preis aus den Mitteln des Programms „Kreatives Europa“ finanziert, an dem die genannten Länder teilnehmen, die Schweiz aber nicht.

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