Interview

Iris Filzwieser: „Jetzt muss man sehen, wer wir sind“

Für die Förderung von Forschungsprojekten in kleineren Unternehmen wünscht sich Iris Filzwieser weniger Bürokratie.
Für die Förderung von Forschungsprojekten in kleineren Unternehmen wünscht sich Iris Filzwieser weniger Bürokratie. (c) Die Presse/Clemens Fabry (Clemens Fabry)
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Unter forschenden kleinen und mittleren Unternehmen gebe es viele „Hidden Champions“, so die neue Präsidentin ihres Dachverbands – sie will sie sichtbar machen.

Wenn in Österreich kleine oder mittlere Unternehmen (KMU) zu ihren Produkten Forschung betreiben wollen, können sie sich an die ACR (Austrian Cooperative Research) wenden. Der Zusammenschluss von 17 außeruniversitären, gemeinnützigen Forschungsinstituten – allesamt von Männern geführt – hat mit Iris Filzwieser kürzlich erstmals eine Frau an seine Spitze gewählt. Gemeinsam mit der im vorigen Jahr ernannten Geschäftsführerin, Sonja Sheikh, will sie trotz coronabedingter Auftragseinbrüche mit der ACR expandieren und setzt dabei vor allem auf Kommunikation.

Die Presse: Werden Sie als erfolgreiche Unternehmerin, Forscherin, nun Präsidentin der ACR und vierfache Mutter oft gefragt, wie Sie das alles unter einen Hut bekommen – und nervt Sie die Frage?

Iris Filzwieser:
Diese Frage wird mir bei jedem Interview gestellt und ja, sie nervt. Denn ich lese kein einziges Interview, in dem ein Mann in einer Führungsposition gefragt wird, wie er seine Kinder und seinen Job unter einen Hut bringt. Bei Frauen wird dagegen prinzipiell davon ausgegangen, dass sie sich über ihr Privatleben definieren. Ich finde das furchtbar, weil man damit jungen Mädchen kommuniziert, dass es als Frau besonders schwierig ist, eine Führungsrolle zu übernehmen, anstatt ihnen mitzuteilen, dass es total cool ist, Spaß macht und man etwas bewirken kann.

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