Kunstlicht

Die Herausforderung heißt, jüngere Künstler zu begeistern

Die Festspiele halten ihre Tradition der Künstler-Kooperationen aufrecht. Aber der stargetriebene Klassikbetrieb macht es immer schwieriger.

Die bildende Kunst hat es traditionell schwer in Salzburg. Vielleicht ist es einfach die Schönheit, das absolut Theatrale dieser Stadt, dass die Kunst hier so schnell zur Dekoration verkommt. Zur netten Nebenrolle, Buhlschaft höchstens. Man sieht das heuer wieder an den eigens beauftragten Jubiläumsplakaten, gestaltet von fünf Künstlern, die dann so hübsch wie harmlos auf dem Makartsteg prangen.

Es ist ja nicht so, dass bildenden Künstlern hier keine Möglichkeiten geboten werden und wurden. Festspielgründer Max Reinhardt schon war schließlich bestens mit der Avantgarde seiner Zeit vernetzt, die er in seiner Wiener Zeit in der Villa Carl Molls, Almas Stiefvater, in Berta Zuckerkandls Salon oder bei Wiener-Werkstätte-Financier Fritz Waerndorfer traf.

Man kann nur spekulieren, wie die Festspielhäuser aussehen würden, wären sie noch in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg konzipiert worden. Dann hätte vielleicht ein Klimt hier Deckengemälde hinterlassen. So waren es u. a. Faistauer, Boeckl, Kokoschka. Mit dem Bühnenbildner Alfred Roller war 1920 immerhin ein ehemaliger Secessions-Präsident unter den Festspiel-Gründungsvätern. Bei diesem Roller hatte Hitler übrigens studieren wollen, doch der ließ ihn wegschicken. 1934 engagierte Hitler ihn dann für das „Parsifal“-Bühnenbild in Bayreuth. Wodurch Roller zu einem der vielen Künstler wurde, deren sich über zwei Kriege bzw. Umbrüche erstreckender Werdegang als opportunistisch, jedenfalls ambivalent zu beurteilen ist.

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