Herbert von Karajan nach seiner „Machtübernahme“ in Salzburg 1957: In der Felsenreitschule produzierte er Beethovens „Fidelio“ und dirigierte den Gefangenenchor bei der Probe auch szenisch.
Festspiele

Was kann Salzburg, was Bayreuth nicht kann?

Richard Wagners Festspiele waren die ersten in Europa. Dass die Salzburger den Bayreuthern so erfolgreich Konkurrenz gemacht haben, liegt vor allem an Arturo Toscanini und Herbert von Karajan.

Festspiele? Es gibt nur zwei, die in der ersten Liga spielen: Bayreuth und Salzburg. Richard Wagners egomanisches Projekt war einem kulturpolitischen Gedanken entsprungen: Der Dichter-Komponist, bewegt vom revolutionären Geist des Jahres 1848, wollte sein welterlösendes Spiel vom Untergang der Götter und der Hoffnung auf eine neue Welt in einem kühnen künstlerischen Akt präsentieren. Das eigens für diesen Zweck errichtete Festspielhaus am Rhein sollte unmittelbar nach der Aufführung wie die alten Götter in Flammen aufgehen.

Das schließlich realisierte Bayreuther Festspielhaus überlebte sogar zwei Weltkriege. Auch die politischen Konnotationen entfernten sich oft ziemlich weit von den ursprünglich formulierten.

Zeitgeist und Weltpolitik trieben auch die Salzburger Festspielgründer an. Hugo von Hofmannsthals Vision von einem künstlerischen „Friedensprojekt“ entstand unmittelbar nach dem Zusammenbruch der Habsburgermonarchie. Und hob einen alten Salzburger Festspiel-Gedanken in neue, höhere intellektuelle Sphären.

An sommerliche Theater- und Musikveranstaltungen hatte man an der Salzach schon viel früher gedacht; und zwar durchaus nach Bayreuther Vorbild. Es war Hans Richter, der Uraufführungsdirigent des „Rings des Nibelungen“ von 1876, der wenig später anlässlich eines Salzburger Mozart-Fests meinte, was im Fränkischen für Richard Wagner gelungen sei, sollte doch an der Salzach für Mozart möglich sein.

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