Grenzmanagement

Anschober verspricht Verbesserungen beim Corona-Grenzmanagement

Grenzübergang Brenner.
Grenzübergang Brenner.(c) APA/EXPA/JOHANN GRODER
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Derzeit setzt das Gesundheitsministerium auf eine Informationsoffensive. Den Vorschlag Peter Hackers, gleich an der Grenze zu testen, findet Minister Anschober aber gut.

Wien. Der Vorstoß von Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) gegenüber der „Presse“, Reiserückkehrer – unabhängig davon, aus welchem Land sie zurückkommen – gleich an der Grenze kostenlos auf eine Infektion mit dem Coronavirus zu testen, sorgt für Debatten. Und für Zuspruch: Denn, „nur weil es der Peter (Hacker, Anm.) vorgeschlagen hat, heißt es nicht, dass es nicht sinnvoll ist“, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Freitag bei seiner Pressekonferenz, bei der er weitere Verbesserungen im Bereich des Grenzmanagements versprach.

Schließlich gab es auch Kritik – vorgebracht von Stadtrat Hacker – daran, dass die Qualität der von Einreisenden mitgebrachten Tests nicht gewährleistet sei und die auszufüllenden Quarantäne-Erklärungen teils unleserlich seien.

„Schnell und flächendeckend“

Er, Anschober, arbeite mit dem Wiener Gesundheitsstadtrat gut zusammen. „Es müssen nicht unbedingt Labore sein, aber in Grenznähe Testangebote zu haben ist grundsätzlich etwas Gutes.“ Ob diese Stationen dann zwei oder 20 Kilometer nach der Grenze eingerichtet würden, sei nebensächlich. Die Frage sei, „wie schnell und flächendeckend“ man das machen könne.

Derzeit setzt das Gesundheitsministerium auf eine Informationsoffensive. Reiseheimkehrer werden informiert, wo sich ein Labor befindet und wo sie sich testen lassen können. „Die Informationen für die Betroffenen müssen da sein“, so Anschober.

Hacker hatte das aktuelle System zuletzt als unzureichend kritisiert. Momentan sei es so, dass man da „aus irgendwelchen Ländern mit irgendeinem Zettel daherkommen kann und sagen kann, das ist jetzt ein geprüfter Covid-Test aus der Ukraine oder aus Bulgarien oder aus der Türkei, und ein 18-jähriger junger Mann soll entscheiden, ob das ein gültiges, qualitätsgesichertes Covid-19-Testergebnis ist. Das halte ich für eine Augenauswischerei“, so der Stadtrat gegenüber Ö1. „Wenn wir das ernst nehmen, müssen wir es in dem Qualitätsniveau, in dem wir es gewohnt sind, machen.“ Probleme gebe es auch mit den Quarantäne-Formularen, die Einreisende aus den Risikogebieten ohne Gesundheitszeugnis ausfüllen müssen, wonach sie sich in Quarantäne begeben und den Coronatest binnen 48 Stunden nachholen. „Im Augenblick verlangt ein 18-jähriger Wehrdiener von Menschen, selbst einen Zettel auszufüllen, die bekommen keine Kopie, unterschreiben aber, dass sie einverstanden sind, in Quarantäne zu gehen. Das können sie niemandem zeigen, auch ihrem Arbeitgeber nicht“, so Hacker.

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