Kolumne

Ziemlich menschenleer

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Sprechblase Nr. 352. Warum nun Kapazitäten aus dem Markt genommen werden.

Im Deutschunterricht lernen Schüler, Wortwiederholungen zu vermeiden. Erstaunlicherweise halten sich viele strikt daran und verwenden lieber Synonyme als zweimal das gleiche Wort.

Manchmal werden Synonyme verwendet, weil das treffende Wort so unsympathisch klingt. Ein Beispiel ist: kündigen. Kündigen und entlassen, so nebenbei, sind nicht synonym, sondern haben höchst unterschiedliche Vorgeschichten: Was sie verbindet, ist, dass man am Ende keinen Job mehr hat.

Zurück zum Kündigen: Zur Liste mit feuern, rauswerfen, freisetzen oder dem Arbeitsmarkt zuführen, kommt nun – Achtung, Sprechblase – Kapazitäten aus dem Markt nehmen. Ziemlich nüchtern, ziemlich menschenleer. Das ist der Sinn der Übung, denn wenn die Kapazitäten schließlich aus dem Markt genommen sind, dann sollen ja weniger Leute auf der Payroll stehen.

In den Sprechblasen spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts "Management & Karriere" in der "Presse", wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Managersprechs auf und nach.

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