Portrait

Russlands mächtigste Frau, die es für Putin wieder einmal richten muss

Elvira Nabiullina.
Elvira Nabiullina.(c) REUTERS (Sergei Karpukhin)
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Sie hat Hunderte Banken zugedreht, den Wechselkurs des Rubels freigegeben und die Inflation besiegt. Nun soll Zentralbank-Chefin Elvira Nabiullina auch noch die chronisch maue Wirtschaft retten. Wer ist die Frau?

Bei Elvira Nabiullina kann es schon passieren, dass sie ignoriert wird. Gar nicht in dem Sinne und in der Art, wie es im Kreml schon einmal vorgekommen ist, als sie einen halben Tag warten musste, bis sie von Wladimir Putin empfangen worden ist, was als Zeichen der Demütigung zu verstehen gewesen sei, weil Putin halt habe demonstrieren wollen, wer der Herr im Hause Russland sei, wie ein milliardenschwerer russischer Tycoon, der mit ihr gut bekannt ist und anonym bleiben möchte, im Gespräch mit der „Presse am Sonntag“. Nein, ignoriert werden kann die 56-jährige Frau tatarischer Herkunft ganz einfach, weil man sie schwer wahrnimmt. Zu zierlich ist ihre Statur, zu bescheiden ihr Auftreten, zu leise ihre physische Stimme.

Ihre wirkliche Stimme aber ist umso stärker – und vor allem gewichtig. Als Chefin der russischen Zentralbank hat sie nicht weniger in der Hand als das Schicksal des Rubels, die Mittel gegen das Problem der traditionell hohen Inflation und die Aufsicht über den gesamten Bankensektor. Aber auch wenn sich ihr Mandat darauf beschränkt wie bei den meisten Zentralbanken mit Ausnahme der US-amerikanischen Fed, die dezidiert auch für Wirtschaftswachstum zu sorgen hat, so ist Nabiullinas Macht und Funktion in den vergangenen Monaten de facto auch in dieser Hinsicht gewachsen.

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