Verdacht der Untreue

Neuer Beschuldigter soll Strache in Spesenaffäre belasten

(c) Die Presse/Clemens Fabry (Clemens Fabry)
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Bei dem mittlerweile fünften Beschuldigten in der Causa handelt es sich um einen ehemaligen Leibwächter Straches.

In der "Spesenaffäre" rund um Heinz-Christian Strache und die FPÖ ermittle die Staatsanwaltschaft Wien mittlerweile gegen fünf Verdächtige. Und der neue Beschuldigte, ein ehemaliger Leibwächter Straches, soll mit seinem Geständnis vor zwei Wochen den Ex-FPÖ-Chef schwer belastet haben, berichtet die "Kronen Zeitung" (Samstag-Ausgabe).

Wegen des Verdachts der Untreue wird gegen Strache selbst, seine Frau Phillippa, nunmehr zwei ehemalige Leibwächter und eine langjährige persönliche Mitarbeiterin Straches ermittelt. Für alle gilt die Unschuldsvermutung - und die Causa ist eine Verschlusssache, somit zeigt sich die Staatsanwaltschaft dazu stets recht schweigsam.

Strache und seine Frau weisen die Vorwürfe zurück, die ehemaligen Mitarbeiter des Ex-FPÖ-Chefs - der bei der Wien-Wahl mit seiner neuen Partei antreten will - bestätigten hingegen laut "Krone" die Vorwürfe. Konkret geht es darum, dass Strache über seinen Leibwächter angeblich mittels Scheinbelegen Privatausgaben (für Einkäufe, Restaurantbesuche, Beschattungen, Handyspiele, Nachhilfe für die Kinder etc.) an die FPÖ verrechnet haben soll.

Zeugeneinvernahme vor zwei Wochen

Der neue Beschuldigte war laut "Krone" ein Leibwächter Straches, aber auch zweimal FPÖ-Kandidat für die Europawahl. Bei seiner Zeugeneinvernahme am 13. Juli soll er ein Geständnis abgelegt und "dem Vernehmen nach" bestätigt haben, dass er im Auftrag von Strache Scheinbelege gesammelt habe.

Für ihn habe dies bereits berufliche Konsequenzen gehabt. Der zuletzt im Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung tätige Polizeibeamte sei in ein Polizeianhaltezentrum versetzt und ein Disziplinarverfahren gegen ihn eingeleitet worden, berichtet die Zeitung. Stellung nehmen wollte er gegenüber der "Krone" nicht, weil er als Beschuldigter geführt wird. Straches Anwalt Johann Pauer erklärte, dass sein Mandant "als Parteiobmann naturgemäß nichts mit der Abrechnung einzelner Spesen oder dem Rechnungswesen an sich zu tun" gehabt habe.

(APA)

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