Bergamo nach der Katastrophe. Nach wie vor tragen Einwohner auch im Freien eine Maske.
Reportage

Wie Bergamo das Coronatrauma überwinden will

In der Stadt im Norden Italiens hat das Virus besonders schlimm gewütet. Nun kehrt langsam Normalität zurück. Der Bürgermeister will die Stadt zum Symbol des Neuanfangs machen. Doch die Wunden sind nicht verheilt. Die Angehörigen der Verstorbenen fordern Antworten ein. Ein Lokalaugenschein.

Eine Dosis Galgenhumor kann nicht schaden, wenn es darum geht, eine Stadt nach einer beispiellosen Tragödie wieder aufzubauen. Das scheint zumindest Giorgio Gori so zu sehen. Er ist Bürgermeister der norditalienischen Stadt Bergamo, die zu Beginn des Corona-Ausbruchs in Europa weltweit in den Schlagzeilen stand, weil das Virus hier so schlimm wütete wie an keinem anderen Ort. Heute sagt er: „Wenigstens muss ich jetzt nicht mehr erklären, wo die Stadt liegt, deren Bürgermeister ich bin“, und lacht trocken.

Diese tragische Bekanntheit erlangte Bergamo einerseits wegen der atemberaubend hohen Todesrate zum Höhepunkt des Covid-19-Ausbruchs: Zwischen 1. März und 15. Mai starben in der gleichnamigen Provinz, die 1,1 Millionen Einwohner zählt, 6000 Menschen. Die Todesrate versechsfachte sich zeitweise im Vorjahresvergleich. Jeder kennt hier jemanden, der an Covid-19 gestorben ist.

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