Billigfleisch

Wie kommt das Fleisch zu seinem Preis?

Das Bio-Schwein hat Auslauf ins Freie, Stroh im Stall und biologisches Futter ohne Gentechnik.
Das Bio-Schwein hat Auslauf ins Freie, Stroh im Stall und biologisches Futter ohne Gentechnik. imago images/Countrypixel
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Das Geschäft mit dem Schweinefleisch ist für Bauern nicht rentabel – es sei denn, es ist bio.

Über das „viel zu billige“ Schweinefleisch im Handel ärgern sich nicht nur Tierschützer, sondern auch immer mehr Konsumenten. Für die Bauern schaut bei der Produktion kein Gewinn heraus. Durch Förderungen und Ackerbau können sich viele Betriebe über Wasser halten, nicht wenige geben nach einem bitteren Kampf aber auf: 1995 gab es noch fünfmal so viele Schweinebauern. Heute leben im Schnitt aber viermal mehr Schweine auf einem Bauernhof. Wie kommt der Preis für das Fleisch zustande?

Ein schlachtreifes Mastschwein mit einem Gewicht zwischen 70 und 130 Kilogramm großzuziehen, kostet den Bauern zwischen 180 und 200 Euro. Ende Juli konnte er vom Fleischer für ein Kilogramm Schweinefleisch aber nur 1,50 Euro verlangen. „Aktuell ist keine Kostendeckung möglich“, sagt Bauernbund-Präsident Georg Strasser. „Die Bauern leben von der Substanz. Vor einem halben Jahr haben sie 50 Cent mehr bekommen, da waren die Kosten zumindest gedeckt.“

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