Wien

Wiener WUK: „Keine Aussicht auf Normalität“

Obfrau Ute Fragner und Geschäftsleiter Vincent Abbrederis im Hof des WUK.
Obfrau Ute Fragner und Geschäftsleiter Vincent Abbrederis im Hof des WUK.Die Presse/Clemens Fabry
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Im WUK bleibt wenig, wie es war. Bald muss Miete bezahlt werden, die große Sanierung steht an, im Kulturbetrieb ist die Zukunft ungewiss. Muss man sich um das alte Areal sorgen?

Betritt man das WUK, durch den Durchgang von der Währinger Straße in den alten Fabrikhof, ist alles, wie es immer war. Beislbesucher sitzen an Biertischen, Kinderspielplatz, Fahrräder, bemalte Backsteinfassaden, an denen der wilde Wein wächst. Nur am Boden sind Hinweise, dass hier etwas nicht stimmt. Beziehungsweise dass es ein paar Kontroversen gibt. „WUK – wach auf! Nein zum Mietvertrag!“ steht da in großformatigen Buchstaben.

Mittlerweile habe man mit großer Mehrheit Zustimmung gefunden – alle seien aber nicht überzeugt, sagt Ute Fragner, die Obfrau des Betreibervereins des WUK, mit einem Blick von oben, aus dem Verwaltungsgebäude, auf die Parolen im Hof. Bei diesen geht es um den neuen Mietvertrag, der kürzlich mit der Stadt geschlossen wurde. Denn mit ihm wird im WUK vieles anders. Besser, hoffen die Betreiber,

Denn es ist nicht lang her, da hieß es, das einst besetzte Kulturareal am Alsergrund, wie man es seit bald 40 Jahren kennt, könnte vor dem Aus stehen. Der alte Backsteinbau, vor mehr als 160 Jahren als Lokomotivfabrik gebaut, müsste dringend saniert werden, aber dafür fehlte das Geld. Und mit der Stadt, der Eigentümerin, die dieses Areal dem Verein einst mietfrei als Prekarium überlassen hatte, mussten erst viele Monate verhandelt werden, bis die Zukunft auf sichere Beine gestellt wurde. Schließlich wollte die Stadt schon lang Miete, der Verein forderte Geld für die Sanierung. Kürzlich konnte eine Einigung erreicht werden, die vom Gemeinderat wie von der Generalversammlung des WUK schon abgesegnet ist: Das WUK wird um 22,38 Mio. Euro saniert. Dafür wird künftig ein jährlicher „Erhaltungsbeitrag“ von 360.000 Euro fällig, also 30.000 Euro Miete pro Monat. Das liegt zwar weit unter einer ortsüblichen Miete, aber ist doch viel Geld, das erst einmal erwirtschaftet werden muss. Somit sind die Sorgen, hinter dem Tor zur Währinger Straße 59 könnte sich vieles ändern, groß.

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