Belgien/Niederlande

Maskenpflichtchaos im Grenzgebiet

(c) imago/Belga (KRISTOF VAN ACCOM)
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Unterschiedliche Regelungen schaffen im Grenzgebiet bizarre Alltagssituationen.

Den Haag. Die Maskenpflicht führt im niederländisch-belgischen Grenzgebiet zu bizarren Situationen. Und in einem KLM-Flugzeug kam es sogar zu einer Schlägerei: Auf einem Flug der niederländischen Airline von Amsterdam nach Ibiza prügelten sich Befürworter und Gegner der Maskenpflicht, weil zwei Passagiere während des Fluges ihren Mundschutz abnahmen. Das wollten Mitreisende nicht akzeptieren und wurden handgreiflich.

Zu Gewalttätigkeiten wegen der Maskenpflicht in Belgien und der viel lockerer gehandhabten Regelung in den Niederlanden kam es in der Grenzstadt Baarle-Nassau (Niederlande) und Baarle-Hertog (Belgien) zwischen den dort lebenden 8000 Belgiern und Niederländern zwar noch nicht. Aber die Lage ist bizarr, weil die Grenze zwischen den Niederlanden und Belgien hier im Zickzackkurs quer durch die beiden Teile von Baarle verläuft, sogar durch die Häuser und Supermärkte – oder durch das örtliche Polizeibüro, das von zwei belgischen und einem niederländischen Polizisten bemannt ist. Auf der belgischen Seite müssen die Beamten ein Bußgeld von 250 Euro verhängen, wenn jemand auf der Straße oder im Supermarkt keine Maske trägt. In den Niederlanden gibt es dagegen keine allgemeine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit.

Und: Die Provinz Antwerpen, zu der das belgische Baarle-Hertog gehört, hat nun auch noch eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Sie gilt von 23.30 Uhr abends bis sechs Uhr früh. Kneipen sollen in Belgien aber schon um 23 Uhr schließen. In den Niederlanden nicht: Hier gibt es keine Ausgangssperre.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.08.2020)

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