Prognose

Dient der Dollar als Weltreservewährung aus?

Der Rollar sieht sich gleich mehreren Risken ausgesetzt.
Der Rollar sieht sich gleich mehreren Risken ausgesetzt.(c) REUTERS (Rick Wilking)
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Der Status des US-Dollar als globale Reservewährung ist gefährdet, sagt Goldman Sachs. Es gibt gleich mehrere Risken.

Die amerikanische Großbank Goldman Sachs Group hat dieser Tage auf die in den Vereinigten Staaten plötzlich wachsenden Inflationssorgen hingewiesen und davor gewarnt, dass der US-Dollar Gefahr laufe, seinen Status als weltweite Reservewährung zu verlieren.

Der US-Kongress berät über eine weitere Runde von Fiskalimpulsen, um die von der Pandemie heimgesuchte Wirtschaft zu stützen, und die US-Notenbank Federal Reserve hat ihre Bilanz in diesem Jahr bereits um etwa 2,8 Billionen Dollar ausgeweitet. Die Strategen von Goldman warnten nun, dass die US-Politik in Bezug auf den Dollar Abwertungsängste auslöse. Infolgedessen könnte der Dollar seinen Status als dominante Kraft an den weltweiten Devisenmärkten einbüßen.

Zwar ist dies in den meisten Finanzkreisen immer noch eine Minderheitenmeinung – und die Goldman-Analysten sagen auch nicht, dass dies notwendigerweise passieren wird. Aber es trifft eine nervöse Stimmung, die in diesem Monat den Markt befallen hat: Anleger sind besorgt, dass das Anwerfen der Notenbankpresse in den nächsten Jahren Inflation auslösen wird. Sie haben dem Dollar den Rücken gekehrt und sich stark Gold zugewandt. So war dieser Juli für den Bloomberg Dollar Spot Index der schlechteste seit zehn Jahren.

Alarmglocken wegen Inflation

„Gold ist die Währung der letzten Instanz, insbesondere in einem Umfeld wie dem jetzigen, in dem die Regierungen ihre Fiat-Währungen und die Realzinsen auf Allzeittiefs drücken“, schrieben die Goldman-Strategen um Jeffrey Currie. Es gibt nun „echte Bedenken hinsichtlich der Langlebigkeit des US-Dollar als Reservewährung“.

Die Goldman-Studie zeigt, dass das anfängliche Zögern der Wall Street zu Beginn der Pandemie, die Alarmglocken bezüglich der Inflation zu läuten, nachlässt. In der Finanzkrise von 2008 hatten sich viele Analysten heftig in die Nesseln gesetzt mit ominösen Prognosen von rasch steigenden Preisen infolge der fiskal- und geldpolitischen Stimuli. Nun zögerten viele, derartige Projektionen wieder abzugeben, insbesondere da die Wirtschaft in eine tiefe Rezession abgerutscht ist.

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