Neue Erkenntnisse

Coronavirus: Magen­tabletten könnten Infektionen fördern

Eine Frau steht in einer S-Bahn der Berliner Verkehrsbetriebe. Sie traegt einen Mundschutz. Berlin, 13.04.2020. Aktuell
Eine Frau steht in einer S-Bahn der Berliner Verkehrsbetriebe. Sie traegt einen Mundschutz. Berlin, 13.04.2020. Aktuellimago images/photothek
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Zwei Erhebungen zufolge kann die regelmäßige Einnahme von sogenannten Protonen-Pumpen-Hemmern zu einem erhöhten Ansteckungsrisiko und auch zu schwereren Krankheitsverläufen führen.

Beunruhigende Ergebnisse ergab eine aktuelle Befragung unter 86.000 Menschen in den USA über einen möglichen Zusammenhang zwischen den am häufigsten verabreichten Magentabletten, sogenannten Protonen-Pumpen-Hemmern, und Infektionen mit dem Coronavirus. Demnach könnte die regelmäßige Einnahme dieser Medikamente zu einem erhöhten Ansteckungsrisiko führen. Einer zweiten, ebenfalls aus den USA stammenden Studie zufolge weisen diese Patienten zudem häufiger schwere Krankheitsverläufe auf. Der Salzburger Internist und Referent für Arzneimittelangelegenheiten der Österreichischen Ärztekammer, Jochen Schuler, hält diese These für plausibel und rät Patienten zur Vorsicht, weist aber darauf hin, dass damit noch keine Kausalität bewiesen ist. Dafür brauche es weitere Tests.

Protonen-Pumpen-Hemmer reduzieren die Säureproduktion im Magen, indem sie die dafür zuständigen Protonen-Pumpen blockieren. Sie werden bei Erkrankungen mit erhöhter Magensäureproduktion wie etwa Magengeschwüren (Gastritis) und Reflux verabreicht, aber auch als Schutz der Magenwände bei gleichzeitiger Einnahme anderer Präparate, und gehören zu den am häufigsten verschriebenen Arzneimitteln überhaupt, besonders weit verbreitet sind sie unter älteren Menschen.

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