Wetter

Zwei Tage mit dem Regen eines ganzen August

APA/BARBARA GINDL
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Bis zu 160 Liter Wasser pro Quadratmeter, so viel Niederschlag wurde während 48 Stunden in Teilen Österreichs gemessen. Es gab beträchtliche Schäden, an einer großen Flut schrammte das Land aber vorbei.

Entspannung nach den starken Regenfällen der vergangenen Tage und Wetterbesserung am Mittwoch vom Westen her: So war der Stand Dienstagnachmittag. Im Großteils Österreichs hat es ab Sonntag zwischen 50 und 160 Liter pro Quadratmeter geregnet. Das entspricht einer Menge, die teilweise den gesamten Niederschlag des Monats August ausmacht. Insgesamt waren die Auswirkungen weniger dramatisch, als zunächst befürchtet worden war.

Oberösterreich

In Steyr und Schärding wurde Hochwasser-Voralarm ausgelöst. Für den Inn in Schärding wurde ein Wasserstand von sieben Metern, für die Enns von fünf Metern erwartet. Dies werde sich auch auf die Donau in Oberösterreich auswirken, die Vorwarnstufen würden erreicht, hieß es vom Hydrografischen Dienst.

Salzburg

In Salzburg haben die Wassermengen für zahlreiche Einsätze der Feuerwehren und lokal begrenzte Überflutungen gesorgt. Während sich das Geschehen zunächst vor allem auf den Pinzgau konzentrierte, verlagerte es sich im Laufe des Tages in den Norden des Bundeslandes. In der Stadt Salzburg fielen binnen 24 Stunden 110 Liter Regen pro Quadratmeter. Die Pegelstände der Salzach und Saalach überschritten die Warngrenze, begannen aber am Nachmittag wieder leicht zu sinken.
In einigen Gemeinden wurde auch der Hochwasserschutz aufgebaut. Das Problem waren aber gar nicht immer ausufernde Bäche, sondern eher der erhöhte Grundwasserspiegel, der für überflutete Tiefgeschoße sorgte. In der Landeshauptstadt wurden daher zumindest an einer Stelle sicherheitshalber die mobilen Hochwassersperren aufgebaut.
In der Gemeinde Muhr im Lungau verlegten am Montagabend zwei Muren die Landesstraße. Das mit dem Wasser mitgeschwemmte Erdreich, Gehölz und auch Steine richteten am Talboden Flurschäden an.
In Oberndorf im Flachgau sollte die Hochwasserwelle am Nachmittag ihren Höchstwert erreicht haben − mit Überflutungen sei aber nicht zu rechnen, wie der Hydrografische Dienst des Landes mitteilte.

(c) Die Presse

Kärnten

In Kärnten waren die Bezirke Villach-Land und Feldkirchen besonders von den Niederschlägen und deren Folgen betroffen. In Himmelberg (Bezirk Feldkirchen) trat ein Bach über die Ufer und überflutete die Turracher Bundesstraße (B95). Hier drang das Wasser auch in den Heizraum eines Hauses ein, wodurch fünf Öltanks umkippten und 7000 Liter Heizöl austraten.
In Steindorf am Ossiacher See wurde ein 69-Jähriger während der Fahrt von Geröllmassen in seinem Auto eingeschlossen, er wurde unverletzt geborgen. Die Bahnstrecke zwischen Feldkirchen und Villach war nach Murenabgängen und Hangrutschungen unterbrochen, auch Straßen im Oberen Gurktal, in Stockenboi und am Faaker See (Bezirk Villach-Land) waren verlegt. In Villach standen Feuerwehr und Bundesheer an der Hochwasser führenden Drau im Einsatz, es hatte sich eine Plattform vom Ufer losgerissen, die gesichert wurde.

Vorarlberg

In Vorarlberg war nach Starkregen besonders der Bezirk Dornbirn betroffen. Wegen Überflutung mussten Straßen gesperrt werden, darunter die Furt über die Dornbirner Ache in Dornbirn-Rohrbach und die Höchster Straße (L41) durch das Ried. Die Hauptrouten waren aber alle für den Verkehr frei befahrbar.

Steiermark

Im obersteirischen Mürztal gab es Überschwemmungen und Einsätze für die Feuerwehrleute. Am Alpl war ein Bach an mehreren Stellen über die Ufer getreten. Keller und Wohnräume mussten von Feuerwehrkräften ausgepumpt werden.
In Graz wurde Dienstagmittag die Muruferpromenade vorsorglich gesperrt. Der Pegelstand war bei der Keplerbrücke auf 4,10 Meter angestiegen.

Niederösterreich

Hotspot in Niederösterreich war der Bezirk Amstetten, und dort wiederum speziell die Marktgemeinde Aschbach. Probleme bereitete hier die Url. Der über die Ufer getretene Fluss sorgte für überflutete Straßen und Keller.

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