Hauseinsturz in Wien-Penzing: U-Bahnlinie betroffen

Hauseinsturz WienPenzing UBahnlinie betroffen
Hauseinsturz WienPenzing UBahnlinie betroffen(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
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Aus bisher unbekannter Ursache stürzte in der Kendlerstraße ein Teil eines Wohnhauses ein. Verletzt wurde niemand. An der Tunnelröhre der U3 wurden Risse entdeckt.

WIEN (red). Der Einsturz einer Hauswand in Wien-Penzing hat große Auswirkungen. Nachdem eine Trennmauer eines zweigeschoßigen Wohnhauses in der Kendlerstraße gegenüber der Breitenseer Kirche am Samstagnachmittag eingestürzt war, musste ein knapp drei Meter unter dem Gebäude verlaufender U-Bahn-Tunnel vorläufig gesperrt werden. Techniker und Vertreter der Wiener Linien stellten danach einige Risse in der Tunnelkonstruktion fest.

Immerhin, der Betrieb der U3 konnte nach rund einer halben Stunde wieder aufgenommen werden, doch durften die Züge zwischen der Station Kendlerstraße und der Endstelle in Ottakring aus Sicherheitsgründen nur mit 25 km/h unterwegs sein. Mithilfe dieser Maßnahme sollten die Vibrationen möglichst gering gehalten werden, heißt es bei den Wiener Linien. Für Sonntagnacht war eine weitere Untersuchung der Tunnelröhre angesetzt.

Keine Verletzten

Der Einsturz des Gebäudes am Samstag selbst verlief glimpflich. Entgegen ersten Befürchtungen befanden sich keine Bewohner in dem Haus. Eine ältere Frau, die in dem Mehrfamilienhaus aus der Jahrhundertwende wohnt, befand sich zum Zeitpunkt des Einsturzes im Krankenhaus. Eine Enkelin der Frau hat die Feuerwehr darauf hingewiesen, die zuvor mit einer Drehleiter das Obergeschoß nach der Frau abgesucht hatte.

Indes läuft die Frage nach der Ursache für den Einsturz. Bei dem betroffenen Gebäude handelt es sich um einen Altbau, dessen Nebenhaus abgerissen worden war, um einem Neubau Platz zu machen. In den vergangenen Tagen wurden Arbeiten für das Fundament durchgeführt. Die beschädigte Gebäudeseite grenzte direkt an die Baugrube. Möglicherweise reichten die Absicherungsmaßnahmen nicht aus.

Noch als die Feuerwehr am Samstag mit dem Errichten einer provisorischen Schutzwand beschäftigt war, brach ein zwei mal fünf Meter großer Wandteil ab und landete in der Baugrube. Auch dabei wurde niemand verletzt. Die Feuerwehr sperrte als Sofortmaßnahme nach dem Einsturz die Gas- und Stromversorgung, die Wasserwerke unterbrachen auch die Wasserversorgung.

Schäden am Nachbarhaus

Das betroffene Haus dürfte allerdings nicht das einzige sein, in dem es zu Schäden kam: Denn auch die Bewohner eines gegenüberliegenden Gebäudes riefen die Einsatzkräfte zu Hilfe – Teile der Stiege zwischen erstem und zweiten Stock hatten sich gelöst. Die Feuerwehr vermutet, dass dies durch die Erschütterung ausgelöst wurde, zumal bereits Schäden vorhanden gewesen seien.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.08.2010)

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