Weltkulturerbe neu: Bikini-Atoll und Amsterdamer Kanäle

Weltkulturerbe neu: Bikini-Atoll und Amsterdamer Kanäle
Weltkulturerbe neu: Bikini-Atoll und Amsterdamer Kanäle(c) NASA
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Außerdem neu auf der Liste des Weltkulturerbes sind die Harzer Wasserwirtschaft, die Bischofsstadt von Albi und der Basar in Täbris aufgenommen. Auf die Rote Liste kam auch der US-Nationalpark Everglades.

Amsterdamer Kanäle
Amsterdamer Kanäle(c) EPA (Erik Van T Woud)

Das derzeit in Brasilia tagende Welterbekomitee der UNESCO hat erst einige der insgesamt 39 Anträge auf Neuaufnahme behandelt. Während der österreichische Antrag auf Erweiterung des Eintrags der Grazer Altstadt um Schloss Eggenberg noch nicht besprochen wurde, haben es Anträge unter anderem aus Deutschland, den Niederlanden, Saudi-Arabien, Australien, Indien, China und Iran bereits geschafft.



Neu in die Welterbeliste aufgenommen wurde etwa die Harzer Wasserwirtschaft als Erweiterung der Welterbestätte "Bergwerk Rammelsberg und Altstadt von Goslar", die seit 1992 zum UNESCO-Welterbe gehört. Dieses System zur Speicherung von Wasser für die Krafterzeugung im Harzer Bergbau wurde größtenteils zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert erdacht, gebaut und genutzt. Der älteste Teil stammt jedoch aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Aufgenommen wurde auch der Kanalring innerhalb der Singelgracht in Amsterdam, die Bischofsstadt im französischen Albi, der historische Basar im iranischen Täbris oder die kaiserliche Zitadelle Thang Long im vietnamesischen Hanoi, die als neunhundertster Eintrag aufgenommen wurde.

Erfolg für Marshall-Inseln

Erfolgreich war auch der Antrag der Antrag der Marshall-Inseln, das Bikini-Atoll in die Liste des Weltnaturerbes aufzunehmen. Das Atoll liegt im Pazifik und wurde zwischen 1940 und 1958 von den USA für zahlreiche Kernwaffentests benutzt. Der Status als Welterbe erleichtert den Zugang zu Fördergeldern und gilt als Touristenmagnet. Zum Welterbe wurden unter anderem auch das zentrale Hochland in Sri Lanka sowie das US-Meeresnaturschutzgebiet Papahnaumokukea bei Hawaii im Pazifik erklärt.

Die UNESCO-Experten befassten sich auch mit Anfragen, ob geplante Baumaßnahmen mit bestimmten Weltkulturerbestätten im Einklang stehen. So gaben sie grünes Licht für den umstrittenen Bau der Mittelrheinbrücke in der Nähe des weltberühmten Loreleyfelsens. Das Welterbe Oberes Mittelrheintal sei davon nicht gefährdet. Keine Entscheidung gab es jedoch vorläufig über die in Regensburg geplante Donaubrücke. Die Stadt hatte eine Studie zum Bau einer Bustrasse eingereicht, die als Ersatz für die gesperrte Steinerne Brücke gedacht ist. Möglicherweise müssen die Planungen nun für ein Jahr bis zur nächsten Sitzung des Komitees auf Eis gelegt werden.

Everglades auf roter Liste

Das Komitee entschied außerdem über gefährdete Denkmäler des Welterbes. So strich man in einer durchaus umstrittenen Entscheidung die Galápagos-Inseln von der Roten Liste. Auf die Rote Liste kamen dafür zwei Denkmäler in Georgien, die Bagrati-Kathedrale und das Gelati-Kloster. Hier würden Restaurierungsarbeiten die Denkmäler bedrohen. Neu auf diese Liste kamen auch der Nationalpark Everglades im US-Bundesstaat Florida wegen sinkender Wasserpegel und Verschmutzung sowie die Regenwälder von Atsinananain in Madagaskar wegen illegalen Holzeinschlags. Der Inka-Ruinenstadt Machu Picchu in Peru blieb dies erspart, aber die UNESCO mahnte hier eine bessere Kontrolle der Touristenströme an.

Die Beratungen des Welterbekomitees sollen bis 3. August fortgesetzt werden.

(APA/dpa)

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