„Alternative zum Kaffeehaus“? Warum es Ethik für alle braucht

Religion und Ethikunterricht zu trennen und nur konfessionslose Schüler in Ethik zu schicken ist diskriminierend – und kontraproduktiv.

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Die türkis-grüne Bildungspolitik, könnte man etwas zynisch behaupten, hat ein Interesse daran, Schüler zu trennen. Nicht nur, dass das Modell der Gesamtschule, also der gemeinsamen Schule der Sechs- bis 15-Jährigen, längst gestorben ist. Auch die von Türkis-Blau eingeführten umstrittenen Deutschförderklassen gibt es weiterhin. Die Realität zeigt, dass sie nicht funktionieren: Oft sitzen zu wenige Kinder in den Klassenzimmern, und die Trennung von den Mitschülern tut ihnen nicht gut. Es fehlt an Möglichkeiten, sich zu integrieren, und die sind unumgänglich, um gut Deutsch zu lernen.

Und nun wird einmal mehr die Chance verfehlt, den Ethikunterricht als gemeinsames, verbindendes Fach zu etablieren, in einer multikulturellen, diversen Gesellschaft wie der unseren wichtiger denn je. Diese Woche passierte die Regierungsvorlage den Ministerrat. Ab dem Schuljahr 2021/22 müssen Schüler ab der neunten Schulstufe einen verpflichtenden Ethikunterricht besuchen, so sie nicht am Religionsunterricht teilnehmen. Berufsschulen, bei denen Religion kein Pflichtgegenstand ist, sind ebenso davon ausgenommen wie – aus unerklärlichen Gründen – Polytechnische Schulen.

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