Perchtoldsdorf

Romeo und Julia, ein liebes Paar

Schon zu Beginn ist klar, alle müssen mitmachen beim Krieg: „Romeo und Julia“ in toller Optik.
Schon zu Beginn ist klar, alle müssen mitmachen beim Krieg: „Romeo und Julia“ in toller Optik. Sophia Wiegele
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Bei den Sommerspielen flocht Regisseurin Veronika Glatzner viel Humor in Shakespeares Tragödie ein. Das Publikum freute sich an der jugendfrischen Aufführung.

Warm anziehen war angesagt bei der Premiere von Shakespeares „Romeo und Julia“ Mittwochabend vor der Burg in Perchtoldsdorf. Sommerspiele-Intendant Michael Sturminger, auch Regisseur des Salzburger „Jedermann“, hat die Inszenierung an Veronika Glatzner abgegeben. Diese zeigt die Bandenkriege aus weiblicher Perspektive. Das selbstmörderische Imponiergehabe der Männer zur Eröffnung des Abends ist eine der gelungensten Szenen. Wer sich aus der Keilerei heraushalten will oder gar verliebt ist, hat das Nachsehen. Und ein Mädchen wie Julia, das sich gegen den Vater auflehnt, wird verstoßen, selbst wenn es das einzige Kind ist. Die Atmosphäre in dieser Gesellschaft ist schrecklich. Glatzner wahrt trotzdem Humor. Immer wieder gibt es heitere Momente, wenn etwa der Diener die Einladungsliste nicht lesen kann und sich die Gäste nach ihren Marotten einprägt. Die Kampfszenen sind virtuos einstudiert – und etwas lang geraten.

Valentin Postlmayrs Romeo ist ein schlichter Bursch, der das Glück sucht, viel echte Zärtlichkeit verströmt und in der Balkonszene für Slapstick sorgt. Auch Lena Kalischs Julia besticht mit kunstloser Geradlinigkeit. Dieses Liebespaar zelebriert nicht – wie's öfter vorkommt – egomanische Monologe, die beiden spielen zusammen und sie gehen sehr warmherzig miteinander um.

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