Pizzicato

Hopsi

Schauen wir uns doch an, was hinter dem Begriff Hopsi tatsächlich steckt!

Eigentlich hätte man das mit der Commerzialbank schon vorher wissen können. Das Kindersparbuch der Mattersburger Bank wurde schließlich auf den Namen Hopsi getauft. Klar, könnte man meinen, gemeint ist der (offenbar von einem Kind gezeichnete) Hase auf dem Umschlag des Sparbuchs. (Der erinnert übrigens verdächtig an das eingebildete Kaninchen Frank aus dem Horrorfilm „Donnie Darko“!) Aber schauen wir uns doch an, was hinter dem Begriff Hopsi tatsächlich steckt! Vordergründig wohl hoppeln im Sinne von „kleine Sprünge machen“, aber das kann bei einer Bank, die alles ins Gigantomanische aufgeblasen hat, wohl nicht gemeint gewesen sein. Schon eher das lautmalende Hopp, das verstärkt als Hopphopp gern verwendet wird, um jemanden zu mehr Leistung anzustacheln. Oder auch das Intensivum hopsen, das neben hüpfen auch so viel wie unbeholfen tanzen bedeutet. Sie ahnen, das klingt eher nicht nach einem guten Omen für die Performance einer Geldanlage. Aber denken wir noch weiter – der Imperativ hops! wird gern erweitert zu hopsa! Und wenn etwas danebengeht, entsteht ein Hopsala daraus. Oder ein Hoppla oder Hoppala. Damit sind wir schon recht nahe an dem, was die Commerzialbank erreicht hat. Ach ja, und viel vom Geld der Sparer ist jetzt eben hopsgegangen. Noch Fragen?

Reaktionen an: erich.kocina@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.08.2020)

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