Handel

China legte trotz Corona beim Außenhandel unerwartet stark zu

Autotransport auf dem Schiff.
Autotransport auf dem Schiff.(c) APA/AFP/STR (STR)
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Vor allem die chinesischen Exporte stiegen im Juli weiter deutlich an. Experten sprechen von einem wichtigen Impuls für den Welthandel.

Trotz der globalen Coronakrise sind die
chinesischen Exporte im vergangenen Monat unerwartet stark
gestiegen. Die Ausfuhren der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt
legten im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,2 Prozent zu,
wie die Pekinger Zollverwaltung am Freitag berichtete. Leicht
schwächer fielen dagegen die Importe aus, die um 1,4 Prozent
schrumpften.

Unterm Strich legte der Außenhandel damit um 3,4 Prozent auf
einen Wert von rund 413 Milliarden US-Dollar (348,73 Mrd. Euro) zu.
Zwar laufen die Geschäfte wieder an, seit Jänner gerechnet muss
China aber noch immer ein Minus beim Außenhandel von 4,8 Prozent im
Vergleich zum Vorjahr hinnehmen.

Im Dezember waren die ersten Fälle des neuen Coronavirus in China
entdeckt worden. Das bevölkerungsreichste Land dämmte die Pandemie
mit strikten Maßnahmen ein. Es gibt heute kaum noch neue
Infektionen, so dass sich das Leben und die Wirtschaftsaktivitäten
wieder normalisieren.

Risiken bleiben

"Die Stabilisierung des chinesischen Außenhandels setzt wichtige
Impulse für eine Erholung des Welthandels. Davon profitieren auch
deutsche Unternehmen", sagte Joachim Lang, Hauptgeschäftsführer vom
Bundesverband der Deutschen Industrie, laut einer Mitteilung.

Dennoch sei die Weltwirtschaft nach dem Corona-Einbruch im ersten
Halbjahr noch lange nicht über den Berg. China habe als erstes Land
die Auswirkungen der Pandemie zu spüren bekommen und scheine nun als erste Volkswirtschaft das konjunkturelle Tal durchschritten zu
haben.

"In anderen Ländern und Kontinenten wie Indien, Afrika und
Lateinamerika steht uns wahrscheinlich das Schlimmste noch bevor",
sagte Lang weiter. Um längerfristig einen wachsenden Außenhandel zu
sichern, müsse die EU weiter auf faire Bedingungen im Wettbewerb mit
China hinarbeiten. "Dafür erwarten wir klare Schritte der
Marktöffnung in China und entsprechende Zusagen in den Verhandlungen
für ein umfassendes Investitionsabkommens zwischen der EU und
China", so Lang.

Trotz des spürbaren Aufschwungs in den vergangenen Monaten müssen
sich Chinas Exporteure laut Beobachtern weiter auf schwer
kalkulierbare Risiken einstellen. Experten nennen die Ungewissheiten
durch die Streitigkeiten zwischen den USA und China im Handel und im
Technologiesektor sowie einen möglichen weiteren Rückgang der
Weltwirtschaft.

(Apa/red.)

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