Wirtschaftswachstum

OeNB: Konjunktur erholt sich rascher als erwartet

OESTERREICHISCHE NATIONALBANK (OENB)
OESTERREICHISCHE NATIONALBANK (OENB)APA/Roland Schlager
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Das österreichische Bruttoinlandsprodukt könnte um „nur“ sechs Prozent sinken, wenn keine intensive zweite Coronawelle kommt. Bisher war die Nationalbank von minus 7,2 Prozent ausgegangen.

Österreichs Konjunktur erholt sich nach Einschätzung der Österreichischen Nationalbank (OeNB) rascher als erwartet. Sollte es zu keiner starken zweiten Covid-19-Infektionswelle kommen, könnte die heimische Wirtschaft daher 2020 mit „nur" minus sechs Prozent besser davonkommen als noch bei der OeNB-Prognose Anfang Juni angenommen, erklärte die Notenbank heute, Freitag.

Nachdem das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zum Höhepunkt des Lockdown Ende März und Anfang April um ein Viertel gegenüber dem Vorjahr eingebrochen war, hatte sich laut OeNB zum Ende des zweiten Quartals die BIP-Lücke auf 7,5 Prozent verringert. Mit einem Rückgang auf unter fünf Prozent war die BIP-Lücke aus Sicht der Notenbank-Ökonomen im Juli niedriger als erwartet. „Anstatt um 7,2 Prozent könnte das reale BIP 2020 somit ,nur' um etwa 6 Prozent schrumpfen“, heißt es.

Leichte Erholung deutet sich an

Die Analyse der Echtzeitdaten der vergangenen beiden Wochen (von 20. Juli bis 2. August) zeige eine weitere konjunkturelle Erholung an. So sei die Lkw-Fahrleistung vorige Woche nur noch eineinhalb Prozent unter dem Vorjahreswert gelegen und die für die Exporttätigkeit relevante Fahrleistung in Grenzabschnitt um viereinhalb Prozent. Die Stromverbrauch, ein verlässlicher Indikator für die Industrieproduktion, sei im Juli fünf Prozent unter Vorjahr gewesen, nach einem noch doppelt so hohen Minus in den Monaten April bis Juni.

Auch in den jüngsten Daten des Einkaufsmanagerindex spiegle sich die Belebung der Industrieproduktion wider - der Bank-Austria-EMI für Juli kehrte vorige Woche mit 52,8 Punkten erstmals in der Coronakrise wieder in den Wachstumsbereich zurück und erreichte den höchsten Wert seit eineinhalb Jahren.

Zahlungsverkehrsdaten würden eine weitere leichte Verbesserung des Privatkonsums und im heimischen Tourismus signalisieren, heißt von der OeNB weiter. Das Risiko der Prognose bleibe aber „eindeutig nach unten gerichtet“. Im Fall einer zweiten Coronavirus-Welle würde die Rezession stärker ausfallen.

(APA)

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