Migration

27 Tote bei Bootsunglück vor Küste Mauretaniens

Das Boot soll von der Küste Marokkos abgefahren und auf dem Weg zu den Kanarischen Inseln gewesen sein.

Bei einem Bootsunglück vor der Küste Mauretaniens sind nach jüngsten Erkenntnissen 27 Menschen gestorben. Das teilten die Internationale Organisation für Migration (IOM) und das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) am Freitag mit. Der einzige Überlebende, ein Mann aus Guinea, werde in einem Krankenhaus behandelt.

Das Schiff war vor der Küstenstadt Nuadibu gesunken, wie der UNHCR-Sondergesandte für die Situation der Flüchtlinge auf der zentralen Mittelmeerroute, Vincent Cochetel, am Donnerstag auf Twitter schrieb. Nuadibu ist die zweitgrößte Stadt des nordwestafrikanischen Landes. Es soll von der Küste Marokkos abgefahren und auf dem Weg zu den Kanarischen Inseln gewesen sein. Die Kanaren gehören zu Spanien und damit zur Europäischen Union.

Im Laufe der Fahrt soll es nach Angaben von IOM und UNHCR zu einem Motorschaden gekommen sein. "Die Menschen an Bord waren auf See gestrandet und begannen unter extremer Dehydrierung zu leiden."

„Schrecklichen Folgen der unmoralischen und skrupellosen Schmuggler"

Der Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks, Charlie Yaxley, schrieb am Donnerstag auf Twitter von einer "tragischen Nachricht". "Dies sind die schrecklichen Folgen der unmoralischen und skrupellosen Schmuggler und Menschenhändler, die diese verzweifelten Seereisen organisieren." UN-Mitarbeiter seien vor Ort und stellten Hilfe bereit. Die mauretanische Polizei soll einem Sicherheitsbeamten zufolge eine Untersuchung des Vorfalls eingeleitet haben.

"Wir müssen Maßnahmen ergreifen, um die Schmuggler und Menschenhändler ins Visier zu nehmen, die Migranten und Flüchtlingen falsche Versprechungen über eine sichere Passage nach Europa machen", sagte der UNHCR-Sondergesandte Cochetel.

Das nordwestafrikanische Mauretanien liegt am Atlantik und grenzt im Norden an Algerien und die von Marokko beanspruchte Westsahara. Es dient vielen Migranten und Flüchtlingen als Transitland, bevor sie die lebensgefährliche Überfahrt nach Europa wagen.

(APA)

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