Leitartikel

Jetzt geht es darum, dass aus der Pandemie keine Panikemie wird

Die Presse/Clemens Fabry
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So traurig jüngste Arbeitsmarktzahlen und der Jobabbau in Industriebetrieben sind: Das Schlimmste ist vorüber, Corona darf nicht ewig als Ausrede dienen.

Die Voest kündigt bis zu 550 Mitarbeiter, auch andere Flaggschiffe der österreichischen Industrie legen eine Vollbremsung hin, reduzieren Investitionen und Arbeitsplätze. Es klingt für viele, als würde die echte Krise erst bevorstehen. Jetzt war Corona, nun folgt die große Wirtschaftskrise. So sehr dieser Eindruck auf den ersten Blick stimmen mag, ist die Lage bei Weitem nicht so fatal, wie sie sich anfühlt. Tatsächlich ist unser größtes wirtschaftliches und gesellschaftspolitisches Problem, dass aus der Pandemie eine Panikemie werden könnte. Gegen das Coronavirus wird es nämlich in absehbarer Zeit einen Impfstoff geben oder zumindest Medikamente, die den Krankheitsverlauf massiv mildern. Gegen die nicht minder ansteckende Panik wird sich leider so schnell keine Medizin finden.

Statt täglich darüber zu grübeln, ob es nun ein paar Infizierte mehr oder weniger gegeben hat, lohnt sich etwa ein Blick in die Analysen deutscher Industriekonzerne. Dort füllen sich die Auftragsbücher nach den harten Einschränkungen plötzlich wieder in Rekordgeschwindigkeit, wie das „Handelsblatt“ berichtet. Die Auftragslage war im Juni dreimal so hoch als von den Ökonomen ursprünglich erwartet. Und auch wenn das jetzt für Umweltschützer nicht gerade schön klingen mag: Die Zahl der Lkw auf den heimischen und deutschen Autobahnen steigt rasant an. Das ist ein guter Wirtschaftsindikator.

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