Bilanz

Weniger Verkehr auf Autobahn

Auf den Autobahnen war coronabedingt im ersten Halbjahr weniger los, vor allem auf Transitstrecken. Nur die Lkw rollten weiter.

Wien. Durch die Coronakrise ist der Verkehr auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen im ersten Halbjahr deutlich zurückgegangen – wenn auch in sehr unterschiedlichem Ausmaß, wie eine Analyse des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) auf Basis von Asfinag-Daten zeigt. Demnach reduzierte sich die Verkehrsbelastung am stärksten auf Transitautobahnen. Der Pkw-Verkehr ging viel stärker zurück als der Lkw-Verkehr.

Die Brennerautobahn verzeichnete im ersten halben Jahr den stärksten Verkehrsrückgang, gesamt waren auf der A13 rund 40 Prozent weniger Kfz unterwegs. Der Pkw-Verkehr hat sich also fast halbiert, während der Lkw-Verkehr laut VCÖ-Analyse um rund ein Sechstel zurückgegangen ist.

Auch auf den anderen Autobahnen und Schnellstraßen hat sich der Autoverkehr bedingt durch mehr Kurzarbeit und Home-Office bzw. weniger Reiseverkehr um ein Vielfaches stärker reduziert als der Lkw-Verkehr. Während auf der Südautobahn um mehr als ein Viertel weniger Pkw fuhren, ging der Schwerverkehr nur um fünf Prozent zurück. Ähnlich auf der Tauernautobahn: ein Drittel weniger Autos, ein Siebentel weniger Lkw.

Im Juni war die Belastung durch den Lkw-Verkehr auf einzelnen Abschnitten beispielsweise auf der Süd-, West- oder Donauuferautobahn bereits wieder höher als im Juni 2019. Insgesamt hat die Verkehrsbelastung in Österreich in den vergangenen Wochen wieder zugenommen, so der VCÖ.

Billiger Sprit, deutlich mehr Verkehr

Da der Dieselpreis seit Jahresbeginn um fast 16 Prozent gesunken ist, sei der Transport auf der Straße billiger geworden. Damit drohe eine verstärkte Verlagerung von der Schiene auf die Straße, was zu mehr Staus, erhöhter Unfallgefahr sowie mehr Schadstoffen, Treibhausgasen und Lärm führe. „Österreich droht seine Klimaziele deutlich zu verfehlen, wenn der Lkw-Verkehr wieder zunimmt. Ein Verfehlen der Klimaziele kommt wegen der Strafen teuer“, so VCÖ-Experte Michael Schwendinger. (APA/cim)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.08.2020)

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