Worum es nicht geht: Über "Die Wildnis, die Seele, das Nichts"

Auf hohem Niveau misslungen: Michael Hampes Versuch über das wirkliche Leben.

Es gibt Bücher, die sind nichts für Rezensenten. Rezensenten haben es meist eilig, lesen quer, lesen die Verlags- oder gleich die Klappentexte. Es gibt indes Bücher, die langsam gelesen sein wollen. Rundum stöhnen die Rezensenten auf: Ja, wie viele Seiten denn? Garantiert viel zu viele. Also greift der Rezensent zu einem in Rezensenten-Kreisen beliebten Trick. Er beginnt seine Rezension mit dem Satz: „Dies ist ein Werk, das will langsam gelesen sein.“

Im vorliegenden Fall handelt es sich um Michael Hampes neues, über 400 Seiten dickes Buch (das ist für heutige Maßstäbe gar nicht viel, allerdings ist der Druck wenig augenfreundlich, wenn auch nicht gerade winzig). Titel: „Die Wildnis, die Seele, das Nichts“, Untertitel: „Über das wirkliche Leben“. Hampe ist Jahrgang 1961, in der literarisierenden philosophischen Welt kein Unbekannter, Professor an der ETH Zürich.

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