Warum eine Senkung der Sozialversicherungsbeiträge richtig und eine Arbeitszeitverkürzung falsch ist.
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Eine alte Behauptung hat momentan Konjunktur. Nämlich jene, dass wir Arbeitslosigkeit am besten bekämpfen, wenn wir die zu erledigende Arbeit einfach auf mehr Köpfe verteilen. Zuletzt hat Vizekanzler Werner Kogler in einem „Kurier“-Interview die Debatte neu entfacht und eine verkürzte „Corona-Arbeitszeit“ angeregt: Wenn vier Arbeitnehmer ihre Arbeitszeit freiwillig auf 80 Prozent reduzierten, könnte eine fünfte Person eingestellt werden.
Die Gewerkschaft nahm den Ball dankbar auf und mahnte von den Arbeitnehmern Solidarität ein. Im Sinn der Fairness sollte es möglich sein, die Arbeit von vier auf fünf Menschen zu verteilen, ohne Lohneinbußen, so das Argument. Klingt nach Magie, ist es aber nicht: Die Mehrkosten trägt einfach der Staat. Seit die Geldschleusen im Zuge der umfassenden Coronahilfen ohnehin sperrangelweit offen stehen, gibt es offenbar nichts mehr, wofür der gütige Vater Staat nicht aufkommen könnte.