Christoph Badelt, Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts Wifo.
Interview

Wifo-Chef Badelt: "Kein Wachstum im dritten Quartal wäre Katastrophe"

Ob die Erholung die Form eines V oder eines U hat, hänge von der zeitlichen Betrachtung ab, sagt Christoph Badelt, Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts Wifo. Dass es zu einer Insolvenzwelle kommen werde, sei klar. Derzeit halte die Politik „künstlich den Deckel drauf“.

Die Presse: Seit einigen Wochen steigt unter den Ökonomen wieder der Optimismus. Wird am Ende alles weniger schlimm als befürchtet?

Christoph Badelt:Nein, so würde ich das nicht sagen. Bei unserem Konjunkturtest zeigt sich zwar schon ein deutlicher Aufwärtstrend. Bei der Bauwirtschaft wird sogar schon der neutrale Wert erreicht. Diese Indikatoren deuten also an, dass es im 3. Quartal eine Trendwende gibt. Aber die Erholung dauert deutlich länger als das Absinken. Es ist kein V, sondern ein umgedrehter Haken. Und im Augenblick sind auch die Unsicherheiten bei der gesundheitlichen Entwicklung – Stichwort zweite Welle – viel größer als bei der konjunkturellen Entwicklung.

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