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Schienen zum Himmel

Der neu gefasste Teil des denkmalgeschützten Winklerbaus in Linz konnte gerade noch vor der großen Sperrstunde eröffnet werden. Der kulturelle Wert der historischen Konstruktion wurde gewahrt, eingezogen ist der Auftraggeber – ein Geldinstitut.

Was erwarten wir von einer Stadt? Dichte, Vielfalt, Innovation, Wirtschaft, Kultur . . . Die Idee der Stadt ist jahrtausendealt. Dementsprechend lang wäre eine Liste der Begriffe, die man mit ihr in Verbindung bringt. Mindestens so ergiebig ist die Frage, wie man Städte richtig baut. Die täglichen Staumeldungen aus den Einfallstraßen, Leerstände in ehemals besten Lagen oder Viertel, in die sich die Polizei nicht mehr hineinwagt, legen nahe, dass wir zuletzt nicht immer die richtigen Antworten gefunden haben. Stadt ist Veränderung. Wir bauen weiter, was im Lauf der Jahrhunderte entstanden ist. Wenn wir klug sind, gelingt es uns dabei, einmal geschaffene Qualität nicht zu zerstören.

Der Linzer Architekt Hans Feichtlbauer hat in den Jahren 1931/32 in der Linzer Landstraße Nummer 15 ein Wohn- und Geschäftshaus errichtet, das mit kraftvoller Plastizität die Flucht der Nachbarhäuser fortsetzt und der Stadt gleichzeitig eine über den Straßenraum hinausreichende Tiefe verleiht. Somit gehört der nach seinen Bauherren benannte Winklerbau zu jenen städtebaulichen Glücksfällen, die eine durchaus intensive Nutzung ihres Bauplatzes mit der gestalterischen Bereicherung des Stadtraumes verbinden. Seine südwestliche Stirnseite hält der Winklerbau mit einem nur dreigeschoßig ausgebildeten Baukörper besetzt, der durch über Eck geführte Fensterbänder in den beiden Obergeschoßen der Einmündung der Bethlehemstraße in die Landstraße Raum und Ansehen gibt.

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