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Die Älteren kaufen Gold, die Jüngeren Bitcoin

Das Verhalten von Privatanlegern während der Coronapandemie variiert je nach Altersgruppe erheblich.
Das Verhalten von Privatanlegern während der Coronapandemie variiert je nach Altersgruppe erheblich.REUTERS
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Bei der Suche nach alternativen Investitionen zur Absicherung des Depots zeigt sich ein interessanter Alterseffekt.

Das Verhalten von Privatanlegern während der Coronapandemie variiert je nach Altersgruppe erheblich, haben die Anlageexperten von JP Morgan Chase festgestellt. So seien zwar alle Investoren generell an alternativen Investments interessiert, jedoch würden ältere Anleger zu Gold greifen, während jüngere Investoren die Kryptowährung Bitcoin bevorzugten, wie die Strategen um Analyst Nikolaos Panigirtzoglou berichten.

Außerdem: Millennials, also die Generation, die im Zeitraum der frühen 1980er- bis zu den späten 1990er-Jahren geboren wurde, setzen auf Aktien, insbesondere Technologiewerte, während ältere Personen Aktien verkaufen, erläutern sie.

„Die älteren Jahrgänge stecken ihre überschüssige Liquidität weiterhin in Rentenfonds, deren Erwerb sowohl im Juni als auch im Juli stark blieb“, schrieben die Strategen in einer Notiz vom 4. August, in der die Anlageströme analysiert wurden.

Die Nachfrage von Privatanlegern in diesem Jahr spiegelt sich in dem weltweiten Kursanstieg der Aktien von 46 Prozent gegenüber den Tiefstständen im März, der Zunahme der weltweiten Bestände an goldgedeckten börsengehandelten Fonds (ETFs) und den jüngsten Rallyes bei Kryptowährungen wider.

Die Präsenz von Amateurhändlern zeigt sich auch in allen möglichen anderen Bereichen, vom überschwänglichen Optionshandel bis hin zu einer geringeren Volatilität – wobei die Privaten hinsichtlich Aktienauswahl und Markt-Timing ziemlich gut abschneiden im Vergleich zu institutionellen Anlegern.

Gold- und Bitcoin-ETFs verzeichneten in den vergangenen fünf Monaten starke Zuflüsse, da sowohl alte als auch junge Menschen Argumente für eine „alternative“ Währung sehen, schrieben die Strategen. Der Bloomberg Dollar Spot Index ist im gleichen Zeitraum um etwa 1,7 Prozent gefallen, was eine Debatte darüber angeheizt hat, ob eine längere Periode der Dollarschwäche bevorsteht.

Ob ältere oder jüngere Privatanleger: In jedem Fall hat das von ihnen jeweils bevorzugte alternative Investment heuer eine extrem starke Performance hingelegt. Der Goldpreis ist seit Jahresbeginn um über 36 Prozent gestiegen und hat diese Woche ein neues Rekordhoch bei mittlerweile über 2000 Dollar je Feinunze erreicht. Und Bitcoin hat Mitte Juli zu einer neuen Rallye angesetzt, wobei kurzzeitig die Marke von 12.000 Dollar überschritten worden ist – zum ersten Mal seit August 2019. 

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