Größer. Grüner. Günstiger. Die Quarantäne befeuerte den Wunsch nach mehr Freiheit beim Wohnen.
Die Pest im Jahre 1665 tötete 70.000 Londoner. Die, die konnten, flüchteten aus der Stadt. König Karl II. und sein Hof fanden Zuflucht im Südwesten der englischen Hauptstadt. Das Parlament zog nach Oxford. Auch in Frankreich floh Ludwig der XIV. 1641 vor den Pocken von Paris nach Versailles. Selbst heute plant die Bevölkerung die Flucht aufs Land. So stieg das Interesse an ländlichen Wohnsitzen um London auch nach den Anschlägen des 11. September 2001.
Das Coronavirus ist keine Ausnahme. Wollten vor der Pandemie noch 34 Prozent unbedingt nach Wien, waren es danach nur noch 25 Prozent. „Mitte März sank die Nachfrage an Wohnungen schlagartig“, sagte Michael Pisecky, Geschäftsführer der S-Real-Immobilienvermittlung. „Ab Ostern stieg sie dann zaghaft an, und ab Mitte Mai erreichten wir neue Rekordzahlen, wir hatten um 65 Prozent mehr Suchanfragen. Im Juni lagen wir noch 37 Prozent über dem Durchschnitt.“