Leitartikel

TikTok, China und Raubritter Donald

Wild wird es, wenn Wahlkämpfer Trump TikTok in Amerika zum Verkauf an Microsoft zwingen und dabei auch noch den US-Fiskus mitschneiden lassen will.
Wild wird es, wenn Wahlkämpfer Trump TikTok in Amerika zum Verkauf an Microsoft zwingen und dabei auch noch den US-Fiskus mitschneiden lassen will. APA/AFP/JIM WATSON
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Die USA handeln auch unter der merkwürdigen Führung Donald Trumps richtig, wenn sie sich chinesischem Hegemoniebestreben entgegenstemmen. Doch sie schießen dabei über das Ziel.

Es gibt gute Gründe, China entschlossen gegenüberzutreten. Mit dem neuen Sicherheitsgesetz schleift die Volksrepublik Freiheitsrechte in Hongkong, zu deren Wahrung sie sich bei der Übernahme der britischen Ex-Kronkolonie bis 2047 vertraglich verpflichtet hat. Wer nach diesem Affront achselzuckend zur Tagesordnung übergeht, bestärkt die kommunistische Führung, sich als Nächstes Taiwan einzuverleiben. Die USA handeln richtig, wenn sie nun Finanzsanktionen gegen Hongkongs pekinghörige Regierungschefin und deren Polizeibüttel verhängen.

Ebenso gerechtfertigt sind die Maßnahmen, mit denen die Vereinigten Staaten die skandalöse Massenverfrachtung Hunderttausender Uiguren in Umerziehungslager bestrafen. Und auch im Südchinesischen Meer sind es die Amerikaner, die mit ihrer Militärpräsenz dreisten Territorialansprüchen der Volksrepublik Grenzen aufzeigen.

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