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Auswärtsspiel

Eine Maßnahme in der österreichischen Bundesliga hat drastische Folgen.

In der österreichischen Bundesliga darf es ab dem Herbst wieder Zuschauer geben. Auswärtsfans aber bleiben verboten. Admira/Wacker muss also weiter vor leeren Rängen spielen.

Aber auch sonst hat die Maßnahme drastische Folgen. Hans Krankl darf als TV-Experte nur noch ins Allianz-Stadion, Herbert Prohaska hat außerhalb der Generali-Arena Stadionverbot. Bei weniger prominenten Fans wird es den Ordnern obliegen, mit ihren feinen Ohren herauszuhören, ob man es am Eingang mit einem Vertreter Hütteldorfer oder Favoritner Provenienz zu tun hat. Beim Satz „Hearst, loaß mi eine, du Vuoikoffer!“ gar nicht so leicht.

In Ried haben nur Wikinger Zutritt, die noch dazu die tiefsinnigen lokalen Fangesänge („Wir haben SV Ried tätowiert auf unserm .....“) mit dem passenden Reim beenden können. Generell beginnen Spiele in Oberösterreich nun um „viertel über viere“, damit kein Ostösterreicher mehr die Ankickzeit erraten kann.

Weitere Verschärfungen sind je nach lokaler Lage geplant. In Altach sollen keine jungen Leute mehr ins Stadion. In Wolfsberg dürfen sich nicht länger Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Besonders bitter sind die neuen Regeln aber für die Ausbreitung der Vegetation. Der Wald darf im Herbst wieder nur in sein Klagenfurter Stadion und muss daher Zweite Liga schauen.

Reaktionen an: philipp.aichinger@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.08.2020)

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