Langzeitpräsident Lukaschenko ließ sich am Sonntag im Amt bestätigen - laut Kritikern dank massiver Wahlfälschung. Blutige Zusammenstöße zwischen Demonstranten und der Polizei waren in der Nacht auf Montag gleich in mehreren Städten die Folge.
Moskau/Minsk. Unter dem Klang von Volksliedern versprach der Präsident, dass in seinem Land alles so bleiben würde wie bisher. „Nichts wird außer Kontrolle geraten. Das garantiere ich Ihnen“, sagte der belarussische Staatschef, Alexander Lukaschenko, am Sonntag nach der Stimmabgabe. „Das ist die Aufgabe der gegenwärtigen Staatsmacht, nicht nur des Präsidenten.“
Ganz so sieht es nicht so aus. Allein in der Hauptstadt Minsk sollen Beobachtern zufolge bis zu 100.000 Menschen demonstriert haben, manche errichteten aus Müllcontainern Barrikaden. Die Sicherheitskräfte setzten Wasserwerfer, Gummigeschosse und Blendgranaten gegen sie ein. Ein Mann soll getötet worden sein, mehr als 120 Menschen wurden festgenommen. Große Proteste gab es auch in anderen Städten. Videos in den sozialen Netzwerken zeigen viele Bilder von blutüberströmten Menschen, von auf Demonstranten einschlagende Polizisten, auch von Demonstranten, die mit Gewalt Festnahmen zu verhindern versuchen.