Nach der Loveparade-Tragödie stellt sich der Duisburger Bürgermeister Sauerland einem Abwahlverfahren im Stadtrat. Ihm wird vorgeworfen, Warnungen in den Wind geschlagen zu haben.
Nach der Tragödie bei der Loveparade in Duisburg mit 21 Toten wurden die Forderungen nach dem Rücktritt von Bürgermeister Sauerland immer lauter. Ihm wird vorgeworfen, Warnungen von Polizei und Feuerwehr in den Wind geschlagen zu haben. Er hat dies zurückgewiesen. Am Montag kündigte der seit 2004 amtierende Sauerland an, sich einem Abwahlverfahren im Stadtrat stellen zu wollen. In einer persönlichen Erklärung teilte der Bürgermeister mit: "Selbstverständlich werde ich mich wie bereits von mir angekündigt einem gemäß der Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen vorgesehenen Abwahlverfahren stellen."
"Für mich steht fest: Ich werde mich meiner Verantwortung uneingeschränkt stellen, der persönlichen wie der politischen. Beides hängt allerdings zusammen. Ich bitte um Verständnis dafür, dass ich erst Klarheit über eine etwaige tatsächliche Verantwortung der Stadtverwaltung haben muss, bevor ich die politische Verantwortung dafür übernehme“, heißt es in der Erklärung weiter.
Zur weiteren Aufklärung von Abläufen und Verantwortlichkeiten bei dem Unglück regt Sauerland die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses des Landtags an. Außerdem hat er verwaltungsintern eine Untersuchungsgruppe eingesetzt. Diese soll den Sachverhalt im Verantwortungsbereich der Stadt aufklären.
Laut "Spiegel" ist die nächste reguläre Ratssitzung am 4. Oktober, zu der die Linke bereits einen Antrag auf Abwahl gestelt hat. Die SPD sieht eine möglichst baldige Abwahl unabdingbar, sollte der Bürgermeister nicht zu einem Rücktritt bereit sein.
(Ag.)