Weinwirtschaft

Italienische Weinexporte erstmals seit 30 Jahren gesunken

Der Ertrag der Ernte werde heuer um fünf Prozent niedriger ausfallen.

Die Hitze verspricht den Weinliebhabern einen ganz besonders edlen Tropfen. In einigen Regionen Italiens hat am Montag die Weinlese begonnen, weil Sonne und Trockenheit die Trauben schneller reifen ließen. Erwartet werden geringere Mengen. Wegen der Coronaviruskrise ist der Export italienischer Weine zum ersten Mal seit 30 Jahren gesunken.

In den ersten fünf Monaten wurde ein Rückgang von vier Prozent bei den Weinexporten gemeldet, berichtete der Landwirtschaftsverband Coldiretti. Im vergangenen Jahr hatten die Weinexporte Italien einen Rekord von 6,4 Mrd. Euro beschert. 20 Millionen Hektoliter italienischer Wein wurden im Ausland verkauft. Damit lag Italien erneut auf Platz zwei im Ranking der weltweit umsatzstärksten Weinexporteure hinter Frankreich.

Die ersten Weintrauben wurden am Montag in der renommierten lombardischen Weingegend Franciacorta geerntet, wo die Weinlese von Chardonnay-Weintrauben zur Produktion von Sprudelwein begonnen hat. Der Landwirtschaftsverband Coldiretti rechnet 2020 mit einer Produktion von circa 45 Millionen Hektoliter Wein - das sind etwa fünf Prozent weniger als im Vorjahr.

658.000 Hektar Weinberge werden in Italien bebaut. Der Weinsektor beschäftigt im Land 1,3 Millionen Personen und generierte vor der Coronakrise einen Jahresumsatz von 11 Mrd. Euro. Im Land werden 332 DOC-Weine mit garantierter Herkunft hergestellt. Damit ist Italien weltweit größter Weinproduzent vor Frankreich. Wegen der Schwierigkeiten in der Gastronomie und im Tourismus rechnet die Weinbranche im Gesamtjahr 2020 mit starken Einnahmenrückgängen.

(APA)

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