Auktion

Früheres KGB-Hauptquartier in Lettland wird versteigert

Der Startpreis beträgt gut 4,2 Millionen Euro.

Die staatliche Immobilienverwaltung Lettlands will in einer Online-Auktion das frühere Hauptquartier des sowjetischen Geheimdienstes KGB versteigern. Angebote für das seit geraumer Zeit leer stehende Gebäude im Zentrum der lettischen Hauptstadt Riga können vom 13. August bis 14. September abgegeben werden, wie die Behörde am Donnerstag mitteilte. Der Startpreis beträgt gut 4,2 Millionen Euro.

Der massive Jugendstilbau in der Rigaer Innenstadt beherbergte zu Sowjetzeiten jahrzehntelang den KGB, der dort angebliche Staatsfeinde festhielt, verhörte und folterte. Im kollektiven Gedächtnis der Letten umgibt das 1912 als Wohnhaus erbaute sechsstöckige Gebäude, in dem im Zweiten Weltkrieg kurzzeitig auch die Nationalsozialisten herrschten, bis heute eine Aura des Schreckens. Lettland war bis zu seiner wiedererlangten Unabhängigkeit 1991 Teil der Sowjetunion.

Ausstellung bleibt erhalten

Das im Volksmund "Stura maja" ("Eckhaus") genannte Haus wurde 2014 in Rigas Jahr als Europäische Kulturhauptstadt zu einem zentralen Exponat und erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dazu wurden in dem als Gefängnis eingerichteten Keller und im Erdgeschoss eine Ausstellung eingerichtet, die sich mit der Tätigkeit des KGB in Lettland und den dunklen Kapiteln der Sowjetära beschäftigt. Sie muss der Ausschreibung zufolge auch nach der Auktion erhalten bleiben.

Ansonsten hat sich im Inneren des weit über 8000 Quadratmeter großen Hauses nur wenig verändert. Durch den jahrelangen Leerstand ohne Strom und Heizung verfiel das prächtige Gebäude, das nach einer Fassadenrenovierung zumindest nach außen seit einigen Jahren wieder im alten Glanz erscheint.

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