Fotografie

Kubelka-Retrospektive in Salzburg: Die Menschenforscherin

Sammlung Generali Foundation – Dauerleihgabe am Museum der Moderne Salzburg, Bildrecht, Foto: Werner Kaligofsky
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Das Museum der Moderne in Salzburg zeigt die erste institutionelle Retrospektive von Friedl Kubelka vom Gröller. Ein konsequentes, berührendes Werk, das einen innehalten lässt.

Was ist aus uns nur geworden? Was wird es aus uns machen – diese permanent ausgestellte Selbstbeschau in den sozialen Medien? So leicht wird man mitgerissen von diesem Selfiestrudel, glaubt man sich nur noch gesehen, wenn andere einen sehen. Verdrängt diese Hingabe an die Außensicht die Innensicht? Lässt sie uns hohl – oder nur ein Vakuum sichtbar werden, das schon war? Schwächt sie oder schützt sie unsere Wahrnehmung von bzw. vor intensiven Momenten, indem wir uns diese durch ein dazwischengeschaltenes Display vom Leib halten?

Viele Fragen, die sich einem angesichts des Werks der 1946 geborenen österreichischen Fotografin und Filmemacherin Friedl Kubelka vom Gröller stellen. Gerade durch den Kontrast zu den jüngsten Entwicklungen. Ihre konzeptuelle Kunst erforscht schließlich seit Jahrzehnten die Möglichkeiten des fotografischen Porträts zum Tiefgang in die Psyche – der eigenen wie der Fremder. Dazu benutzt Kubelka, ihr Nom de Guerre als Fotografin, eine einfache, aber zwingend wirkende Methode, die der Serie. Es dauert ein wenig, bis man den eigenen Blick einstellt auf diese so kleinteilige Ausstellung. Aber erst einmal eingetaucht in dieses wie ein Archiv wirkende Universum aus Hunderten, nein Tausenden schwarz-weißen Bildchen, will man gar nicht wieder hinaus.

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