Leitartikel

In Washington und in Peking haben die Hardliner das Sagen

Archivbils aus Dezember 2018, als sich China und USA in hochrangigen Delegationen im Rahmen des G20-Gipfels in Buenos Aires gegenüber saßen.
Archivbils aus Dezember 2018, als sich China und USA in hochrangigen Delegationen im Rahmen des G20-Gipfels in Buenos Aires gegenüber saßen.REUTERS
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Die USA und die Volksrepublik China befinden sich auf Kollisionskurs. In beiden Ländern geben die Falken den Ton an, Mäßigung ist nicht gefragt.

Spätestens seit Anfang Juli das Nationale Sicherheitsgesetz für Hongkong in Kraft getreten ist, rasen die USA und die Volksrepublik China wie zwei Expresszüge aufeinander zu. Vorn, in den Führerkabinen, sitzen in beiden Zügen die Falken, die Hardliner, die offenbar nicht davor zurückschrecken, es sogar auf eine Kollision ankommen zu lassen. Darüber, wer für diesen Kollisionskurs verantwortlich ist, wird gestritten: Die Amerikaner sagen, die kommunistischen Machthaber in Peking hätten mit ihrer aggressiven Innen- und Außenpolitik den Bogen zuletzt einfach überspannt; die Chinesen argumentieren, die USA wollten neben sich keine zweite Supermacht aufkommen lassen und unternähmen alles, um den Aufstieg der Volksrepublik aufzuhalten.

Sicher ist, dass sich seit dem Amtsantritt von Xi Jinping die Dinge völlig verändert haben. Xi hält nichts von der Devise Deng Xiaopings, außenpolitisch stillzuhalten und dafür die innere Entwicklung voranzutreiben, sondern seine Politik sind das Auftrumpfen und Stärkezeigen. Die Nachbarn Chinas registrieren das schon seit Längerem besorgt, inzwischen wird diese Sorge auch von vielen anderen in der Welt geteilt. Vor allem die USA sind aufgewacht. Die Abertausenden offiziellen und inoffiziellen chinesischen Vertreter in den USA haben dabei lange Zeit nicht bemerkt, dass dort der Wind gedreht und sich ein Sturm zusammengebraut hat.

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