Interview

Raiffeisen-Vorstand Hauer: „Haben die Chance, in Wien anzugreifen“

Clemens Fabry
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Martin Hauer, Retail-Vorstand der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien, stellt fest, dass Unternehmen nicht mehr investieren, greift die Konkurrenz in Wien an und erklärt, ob eine Commerzialbank-Causa bei Raiffeisen möglich wäre.

Die Presse: Zu Beginn der Coronakrise war es wichtig, die Wirtschaft so schnell wie möglich mit Liquidität zu versorgen. Das hätte besser laufen können. Hat die Politik die Mechanismen der Kreditvergabe unterschätzt?

Martin Hauer: Man hat in einer Krisensituation das Beste versucht – und innerhalb eines Monats hat es sich eingependelt. Rückblickend war es manchen wohl etwas zu langsam, weil für einzelne Betroffene diese zwei, drei Wochen Unsicherheit zu lang waren.

Wann wird die von allen erwartete Insolvenzwelle kommen?

Schwer zu sagen, das hängt von der weiteren Entwicklung ab. Durch die staatlichen Garantien ist Österreich für 2020 gut aufgestellt. Aber wenn die Prognosen so bleiben, gehen wir davon aus, dass es das eine oder andere Unternehmen schwer haben wird. Hoffentlich nicht in einem Big Bang, wie es viele befürchten, sondern ab 2021 verteilt auf die nächsten drei bis fünf Jahre. Das wird natürlich auch bei uns aufschlagen. Derzeit aber kann keiner seriös prophezeien, wie sich die wirtschaftliche Lage entwickeln wird.

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