NHL-Play-offs

Zwei Österreicher verfolgen den ewigen Eishockey-Traum

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HKN,HKO,SPO-ARIZONA-COYOTES-V-NASHVILLE-PREDATORS(c) APA/AFP/GETTY IMAGES/JEFF VINNICK (JEFF VINNICK)
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Die beiden Kärntner Michael Raffl (Philadelphia) und Michael Grabner (Arizona) eint die Chance, rot-weiß-rote Sportgeschichte zu schreiben. Noch nie hat ein Österreicher den Stanley Cup gewonnen.

Ohne Fans auf den Rängen, aber mit großen Ambitionen starten die Eishockey-Legionäre Michael Grabner (Arizona Coyotes) und Michael Raffl (Philadelphia Flyers) in die Play-offs der National Hockey League (NHL). Während die Flyers bereits vor der Saisonfortsetzung an den beiden Spielorten Toronto und Edmonton als Play-off-Teilnehmer feststanden, lösten die Coyotes mit einem 3:1-Erfolg (Best-of-five-Serie) über die höher eingestuften Nashville Predators ihr Ticket.

Philadelphia trifft nun als Nummer eins der Eastern Conference auf die Montreal Canadiens. Arizona peilt gegen das zweitstärkste Team der Western Conference, Colorado Avalanche, die nächste Überraschung an. Gespielt wird fortan im Best-of-seven-Modus, beide Serien beginnen am Mittwoch.

Auf dem Papier hat Philadelphia mit Raffl, der nach seiner vor einer Woche erlittenen, nicht näher definierten Verletzung wohl erst im Lauf der Play-offs auf das Eis zurückkehren kann, realistische Chancen auf den ganz großen Coup. Allerdings, wenn der Grunddurchgang erst einmal absolviert ist, beginnt in der NHL traditionell ein völlig neues Spiel, vor allem in den Köpfen.

Häufig verschieben sich Kräfteverhältnisse, das Momentum kann zunächst einzelne Begegnungen und in weiterer Folge ganze Serien entscheiden. In Zeiten von Corona ist der Profisport noch unberechenbarer geworden, zumal die Zwangspause doch lang war, sich Teams währenddessen neu sortieren und finden konnten.

Die Geschichtsbücher locken

So etwa die Montreal Canadiens, Gegner der Flyers. Nur die Nummer zwölf im Osten eliminierten die Kanadier mit Pittsburgh die Nummer fünf und dürfen damit weiterhin vom Stanley Cup träumen. In eine ähnliche Rolle wie Montreal schlüpften auch die Arizona Coyotes, Nummer elf im Westen. Ohne die ganz großen Erwartungen gestartet, steht der Außenseiter erstmals seit 2012 wieder in den Play-offs.

Einen beträchtlichen Anteil daran hat Torhüter Darcy Kuemper, der mit 93,3 Prozent gehaltener Schüsse herausragende Akteur gegen Nashville. Und Grabner? Auch der Kärntner darf sich zu den Gewinnern der Saisonfortsetzung zählen. Davor oftmals nur Zuschauer, hat sich der 32-Jährige in der vierten Angriffslinie der Coyotes mit zwei Toren gegen Nashville für weitere Einsätze empfohlen.

Sollte einer der beiden Österreicher den Stanley Cup gewinnen, wäre das ein Novum. Thomas Vanek kam der wichtigsten Eishockey-Trophäe der Welt mit den Buffalo Sabres 2006 und 2007 bislang am nächsten, scheiterte aber jeweils im Conference Final.

("Die Presse", Printausgabe 11.08.2020)

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